Es gibt so viele tolle Menschen auf dieser Welt. Aber es gibt auch die anderen. «U mängisch tuet e Chropflärete eifach guet», auch wenn ich damit an der Sache nichts ändern kann. Schon gar nicht diese «anderen» Mitmenschen, die mich – gelinde gesagt – zum Staunen bringen. Ich bin der Meinung, dass es jedem seine eigene Angelegenheit ist, wie er sich z. B. kleidet, welche Automarke sie fährt, ob sie Lust hat auf farbige Fingernägel oder ob er die Haare kurz oder lang trägt. Doch das sehen wohl nicht alle so.
Ein trockener Sommer bringt staubige Autos mit sich
Ich war damals unterwegs für die Spitex und hatte mein Auto in einem eher noblen Quartier parkiert. Es war ein trockener Sommer und mein eigentlich schwarzes Auto sah eher grau aus vom vielen Strassenstaub. Darüber ärgere ich mich schon lange nicht mehr, denn bei solchen Verhältnissen ist die Freude an einem sauberen Auto von kurzer Dauer. Gerade wollte ich einsteigen, als mich ein sehr edel gekleideter Herr älteren Jahrgangs aufhielt und irgendetwas von Wasser schwafelte.
Das Urvertrauen wird erschüttert
Ich verstand erst nicht, was er meinte, und glaubte, er spreche von den Büschen am Strassenrand, die sich über Regenwetter freuen würden, was ich ihm auch bestätigte. Aber da wurde er deutlicher und sagte mit sehr strengem Blick zu mir: «Dass sie sich nicht schämen, mit solch einem dreckigen Auto herumzufahren – und dann erst noch als Frau!» – Hoppla, das sass. Solche Erlebnisse rütteln dann jeweils etwas an meinem eigentlichen Urvertrauen an das Gute im Menschen. Noch mehr «hudlets dranne», wenn ich merke, wie hinterhältig und egozentrisch manche Mitmenschen sind. Sie blenden einfach aus, welch verheerende Konsequenzen ihr Handeln für andere haben kann.
Die Existenz der Käserei ist gefährdet
Eine solch unglaubliche Geschichte erleben wir im Moment in unserem Dorf. Eine einzelne Partei, die nur im Mietverhältnis dort wohnt, verzögert erfolgreich mit einer Einsprache den dringend notwendigen Sanierungsbau unserer Käserei und gefährdet damit bewusst Existenzen. Dies aus purem Egoismus. Ich kann das nicht verstehen – haben denn solche Menschen kein Gewissen? In Sachen Einsprachen hätte die Politik dringenden Handlungsbedarf. Die Hürden für Einsprachen müssten viel höher und von Anfang an kostenpflichtig werden. Sonst wird das Bauen bald schier unmöglich. Die diesbezügliche Aussage des Raiffeisen-Chefs Heinz Huber in einem Interview sollte uns wachrütteln: «Die Schweiz hat eine fünfte Landessprache – die Bau-Einsprache.»
Zeilen zum Nachdenken
«Ein bisschen mehr Frieden und weniger Streit. Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid. Ein bisschen mehr Wir und weniger Ich. Ein bisschen mehr Kraft und nicht so zimperlich. Und viel mehr Blumen während des Lebens, denn auf den Gräbern sind sie vergebens.» Dies sind ein paar Zeilen zum Nachdenken aus unbekannter Quelle. Wäre damit unsere Welt nicht wieder etwas besser? Schön, dass es auch gute Menschen gibt.