Man lehne das Geschäftsmodell des Veredelungsverkehrs für die Käseproduktion entschieden ab, heisst es in einer Mitteilung der Kommission Käsereimilch der Schweizer Milchproduzenten SMP. Schliesslich sei der Veredelungsverkehr gar nicht für solche Geschäfte gedacht sei.
Gefährliches Präjudiz
Man befürchtet nun Nachahmer, denn aus Sicht der SMP-Kommission ist die Bewilligung des Gesuchs durch die Oberzolldirektion ein «gefährliches Präjudiz» – insbesondere, da neben der SMP auch viele weitere Organisationen und Parlamentarier deutlich auf diesen Umstand hingewiesen hätten.
Das Verfahren für Anträge zum Veredelungsverkehr gehört für die Kommission zum Grenzschutz und sei damit eine wichtige Stütze für die ganze Milchbranche, die «unter keinen Umständen» aufgegeben werden dürften.
Keine Unterstützung für einen besseren Milchpreis
Es sei bitter festzustellen, dass der Bund offenbar nicht gewillt sei, die Milchproduzenten bei der dringend nötigen Realisierung besserer Milchpreise zu unterstützen. Man sei sehr enttäuscht über den Entscheid und könne nicht verstehen, dass hier keine Transparenz geschaffen werde. «Wie soll sich die betroffene Branche bei zukünftigen Anträgen verhalten, wenn keine Inhalte zu den Entscheiden bekannt werden?», fragt die Kommission Käsereimilch.
Verkäsungszulage darf nicht sinken
Für die SMP ist auch die Verkäsungszulage ein Element des Grenzschutzes und wichtig für die ganze Milchbranche. Entsprechend dürfe sie nicht – wie im neuen Agrarpaket vorgeschlagen – gesenkt werden. Dadurch würde der Milchpreis unter Druck geraten, schreibt die Kommission Käsereimilch der SMP. Dies, weil verkäste und nicht verkäste Molkereimilch mehrheitlich gemeinsam und mit denselben Preisen pro Abnehmer eingekauft werde. Man bitte daher Parlament und Bundesrat, die dringend benötigten Mittel für «diese wichtige Stützungssäule der Schweizer Milchwirtschaft» bereitzustellen.