Es ist alle Jahre wieder ein Kampf: Das Berufkraut wächst an Wegrändern, in Weiden und auf Brachflächen. Erigeron annuus ist laut Info Flora in der Lage, pro Pflanze 10'000 bis 50'000 Samen zu produzieren, die vom Wind weit verbreitet werden.
Das Übel samt der Wurzel ausreissen
Die Biodiversia GmbH empfiehlt in einer Mitteilung, das Einjährige Berufkraut mit einer leichten Hacke, einem kleinen Handpickel oder dem «Berner Unkrautzieher» samt Wurzel auszureissen. So wird die Pflanze endgültig entfernt und kann nicht neu austreiben.
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Wichtig ist, das Pflanzenmaterial richtig zu entsorgen. Blühende Pflanzen soll man gemäss Biodiversia sofort in einen Plastiksack packen, verschlossen lagern und im Kehricht entsorgen. Auch Info Flora rät zur sorgfältigen Abfuhr des Einjärigen Berufkrauts, um die weitere Verbreitung zu verhindern.
Mähen kann kontraproduktiv sein
Zwar sind die Pflanzen nach dem Mähen erst einmal weg, sie kommen aber nach einmahligen Schnitt schnell wieder, und zwar als mehrjähriges, buschiges und blütenreiches Kraut. Laut Info Flora kann nur eine sehr häufige, das heisst mindestens monatliche Mahd gegen das Einjärige Berufkraut helfen.
Hinzukommt, dass die Samen in abgeschnittenen Blütenständen noch lange nachreifen können – die Gefahr einer Verbreitung ist also nicht gebannt.
Berufkraut verschlechtert den Futterwert
Invasive Neophyten schmälern den landwirtschaftlichen Futterwert einer Fläche. Das Einjährige Berufkraut ist dabei insofern eine Besonderheit, als dass es andere Pflanzen nicht nur verdrängt, sonder über von ihr abgegebene Stoffe auch deren Keimung und Wachstum hemmt.
Flächen im Auge behalten
Wird das Einjährige Berufkraut wie empfohlen ausgerissen, bleibt offener Boden zurück. Damit sich dort nicht andere (oder wieder dieselben) invasiven Pflanzen ansiedeln, sollte man auf der Fläche etwas Geeignetes ansäen und sie im Auge behalten.
Das Kanadische Berufkraut
Neben dem Einjährigen gibt es auch das Kanadische Berufkraut. Wie der lateinische Name Conyza canadensis zeigt, gehört es allerdings nicht zu den Berufkräutern (von denen es in der Schweiz verschiedene einheimische Arten gibt).
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Das Kanadische Berufkraut ist auch laut Info Flora nicht invasiv und steht auch nicht auf der Schwarzen Liste der invasiven Neophyten.
Trotzdem kann auch das Kanadische Berufkraut in der Landwirtschaft zum Problem werden, wie der Fall von Brigitte Gross aus Ins BE gezeigt hat. Auf ihren Weiden verbreitete sich die Pflanze «explosionsartig».
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