Biertreber ist das, was vom vermälzten Getreide nach der Bierherstellung übrigbleibt. Als Nebenprodukt landet es meistens im Futtertrog. Über eine TV-Sendung erfuhr Rosmarie Bühlmann von den vielversprechenden Eigenschaften des Trebers und bezieht seitdem von regionalen Brauereien regelmässig Frischtreber. Um ihn haltbar zu machen, trocknet die Bernerin den Biertreber im Trockenschrank und verarbeitet ihn im Thermomix zu Mehl.
Mehr als Vollkorn
«Im Gegensatz zu Vollkornmehl enthält Trebermehl nicht nur das ganze Korn, sondern auch die Spelzen», erklärt Rosmarie Bühlmann. Als gelernte Konditorin und Diätköchin weiss sie um die wertvollen Inhaltsstoffe: Viel Ballaststoffe für die Verdauung und ausserdem reichlich Proteine. Je nach Brauerei, Maisch-Temperaturen und Biersorte können die Nährwerte und der Geschmack allerdings variieren.
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Kleine Mengen geben einen Effekt
Verglichen mit normalem Getreidemehl nimmt Biertreber mehr Feuchtigkeit auf, schildert Bühlmann ihre Backerfahrungen. Das mache Brot länger haltbar und feucht. «Man sollte aber nicht mehr als 5 Prozent Mehl durch Trebermehl ersetzen», rät die Bernerin. Ansonsten werde das Brot allzu schrotig. Weitere Vorteile eines kleinen Anteils Trebermehl im Teig seien eine schöne Farbe und eine luftige Struktur.
Allerdings lässt sich mit Biertreber nicht nur Brot backen. Rosmarie Bühlmann selbst stellt Cracker, Knäckebrot und Granola (Knuspermüesli) her, um es im Hofladen Sunnehubel in Deisswil BE zu verkaufen. «Möglich sind ausserdem Teigwaren oder Energieriegel und eigentlich jede Art von Gebäck», hält die Landfrau fest.
Weitere Informationen: www.trebermehl.ch
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