Der oberste Bereich der Schutthalde hoch über Brienz/Brinzauls hat sich erneut stark beschleunigt. Als Folge der starken Niederschläge in den vergangenen zwei Wochen sind die Geschwindigkeiten auf bis zu 35 Zentimeter pro Tag angestiegen.

Bei trockenem Wetter nimmt die Geschwindigkeit zwar nicht mehr zu, aber auch kaum mehr ab. Dieses Verhalten erinnert an die «Insel», als sie sich 2023 vom Rest der Rutschung löste und schliesslich am 15. Juni als schneller Schuttstrom niederging.

Die Gefahr eines Bergsturzes besteht zwar nicht, aber ein Schuttstrom aus der «Schutthalde oben» kann mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen werden: Starke oder langanhaltende Niederschläge können dazu führen, dass das im obersten Teil des Hanges abgelagerte Material in Bewegung gerät und sich rasch talwärts bewegt.

Für das Dorf besteht keine akute Gefahr. Der Frühwarndienst überwacht die Rutschung Berg intensiv. Obwohl für das Dorf im Moment keine akute Gefahr besteht, rufen der Frühwarndienst und der Gemeindeführungsstab dazu auf, das Betretungsverbot hinter dem Dorf zu respektieren. Die Wiesen innerhalb des Betretungsverbotes dürfen nicht mehr betreten werden. Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung ist bis auf Weiteres untersagt.

Seit Juli laufen die Arbeiten für den Ausbau des Sondierstollens zum Entwässerungsstollen Brienz/Brinzauls. Josef Kurath, Projektleiter Tiefbauamt, erklärt im 75. Informationsbulletin zum Brienzer Rutsch: «Momentan arbeiten wir im Stollenausbruch und auch bei den Drainagebohrungen in zwei Schichten; insgesamt 19 Stunden pro Tag.»