Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pausen trafen sich rund 230 SBLV-Delegierte und Gäste in Einsiedeln SZ erstmals wieder physisch. «Die Freude am realen Treffen ist schön zu spüren», sagte Präsidentin Anne Challandes zu Beginn «Es gibt bei diesen Treffen immer einen regen Austausch mit einem konstruktiven Ziel.» In ihrer Eröffnungsrede erklärte sie weiter: «Der SBLV hat sich in 90 Jahren unentbehrlich gemacht – so soll es weitergehen.
Denn seit 90 Jahren hat der Verband zum Ziel, die Position der Frauen auf dem Land zu stärken. Zu den Zu den relevanten Themen gehören unter anderem die Bedeutung der Wertschöpfungskette «von der Heu- zur Essgabel», die AHV-21-Reform, die Abstimmung über die Massentierhaltung, unbezahlte Care-Arbeit oder das weite Feld der sozialen Absicherung.
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Fokus auf Neu-Mitglieder
In diesem Jahr will der SBLV zudem einen Fokus auf die Mitglieder-Gewinnung setzen, da deren Beiträge 70 Prozent der Verbandseinnahmen ausmachen. Wie bei vielen Verbänden und Vereinen schrumpft der Mitgliederbestand, beim SBLV sind es jährlich zwei Prozent. «Hier sind wir gefordert», erklärte Geschäftsführerin Kathrin Bieri.
Vermehrt sollen Bäuerinnen und Landfrauen daher auch via Social-Media-Kanäle über die Aktivitäten des Verbandes aufmerksam gemacht werden. So hat etwa der neue Instagram-Auftritt des SBLV bereits 70'000 Personen erreicht.
Wahlen und Abstimmungen
Die Delegierten wählten Präsidentin Anne Challandes und acht bisherige Vorstandsmitglieder mit grossem Applaus für die nächste Amtsperiode wieder. Neu zieht Corina Blöchlinger als Vertreterin der Kantone AI, AR, GL, GR und SG in den Vorstand.
Die Versammlung bestätigte zudem die Mitglieder der Präsidentinnenkonferenz, hiess elf neue Kantonalpräsidentinnen willkommen und verabschiedete neun abtretende Präsidentinnen mit grossem Dank. Weiter genehmigten die Delegierten Statutenänderungen, die den Gremien künftig ein flexibleres Arbeiten ermöglichen.
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Speziell zum Jubiläum
Zum 90-Jahr Jubiläum gab der SBLV zum einen eine Festschrift heraus mit dem Titel «90 Jahre gemeinsam engagiert». Darin beschreibt Agrarjournalistin Sanna Bührer Winiger das Engagement, die Herausforderungen und die Errungenschaften, die einer der grössten Frauenverbände seit 1932 meisterte.
Zum andern kamen in einer Podiumsdiskussion die früheren Präsidentinnen zu Wort. Sie erzählten aus ihrem Blickwinkel von den wichtigsten Entwicklungen, verrieten Anekdoten und sprachen über mögliche neue Ziele: Etwa, den Bezug zur Basis nicht zu verlieren, die Situation der Frauen auf dem Land weiter zu verbessern, sich vermehrt mit der urbanen Bevölkerung zu verbinden und den Wert von Lebensmitteln und Hauswirtschaft ins richtige Licht zu rücken.
Für die nächsten Jahrzentente wünschen sich die Frauen, dass der Verband sichtbar bleibt. «Und zwar bei der ganzen Bevölkerung», wie Alice Gwerder betont, abgetretene Kantonalpräsidentin der Sektion Schwyz. Denn alle hätten immer das Bedürfnis, der Landwirtschaft zu erklären, wie sie zu arbeiten hatte. Hier gälte es ein Zeichen zu setzen. «Denn wir sind diejenigen, die die Nahrungsmittel produzieren. Wir möchten daher als Bäuerinnen mit Wertschätzung wahrgenommen werden.»
Bilder und zusätzliche Informationen zur DV finden sich hier.