Für den Handel ist die Zeit vor Weihnachten der Höhepunkt des Jahres. Nach dem Black Friday sitzt bei Herr und Frau Schweizer das Portemonnaie für gewöhnlich locker in der Tasche. Nicht nur Geschenke, auch vielerlei Leckereien kaufen die Konsumenten, um ihre Liebsten während der Festtage zu verwöhnen.
Aufgrund der nach wie vor hohen Corona-Fallzahlen raten Gesundheitsexperten dieses Jahr allerdings zum Verzicht auf ein rauschendes Fest. Die Weltgesundheitsorganisation rief kürzlich gar dazu auf, sich zu überlegen, ob man Weihnachten wirklich im Familienkreis feiern wolle. Das Zusammensein sei es nicht wert, sich einem Risiko auszusetzen.
Detailhändler trotz Corona optimistisch
Ob sich die Menschen an diese Empfehlung halten werden, ist derzeit noch unklar. Die hiesigen Detailhändler rechnen allerdings mit einem guten Weihnachtsgeschäft, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur AWP unter den grössten Supermarktketten zeigt.
Bei der Migros beispielsweise rechnet man damit, dass auch heuer wieder Klassiker wie Käsefondue oder Fondue Chinoise, Fleisch-Edelstücke à la Filet, Entrecôte oder Huft sowie Rauchlachs und Truthahn auf den Einkaufszetteln stehen werden.
Ähnlich klingt es beim Konkurrenten Coop, wo man «mit einer ähnlich hohen Nachfrage wie in den vergangenen Jahren rechnet». Nebst Fondue Chinoise und Edelstücken spüre man bereits jetzt eine erhöhte Nachfrage nach Weinen oder Pralinés, teilte eine Sprecherin mit.
Discounter ohne Unterschied
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Discountern Denner, Aldi Suisse und Lidl Schweiz. Ein Sprecher von Aldi sagt etwa: «Wir spüren eine hohe Nachfrage nach unseren Weihnachtsartikeln sowie dem Standardsortiment gleichermassen.» Dabei stelle man bisher keinen Unterschied zu anderen Jahren fest.
Konkurrent Lidl wiederum lockt die Kunden gar mit einer Fondue Chinoise-Promotion in die Geschäfte. «Wir haben in 200 Verpackungen 'Goldene Tickets' versteckt, die Finder erhalten jeweils einen Einkaufsgutschein im Wert von 100 Franken», heisst es.
Und auch beim dritten Discounter Denner beobachtet man ein ähnliches Konsumverhalten wie 2019. Die Weihnachtszeit sei geprägt von Traditionen, an denen die Kunden festhielten. «Nicht zuletzt lässt sich in Corona-Zeiten so ein Stück Normalität bewahren», so die Vermutung der Denner-Sprecherin.
Noch keine Prognose wagt man hingegen bei den Shoppingcentern. Das Glattzentrum in Wallisellen bei Zürich sagt auf Anfrage, dass man noch keine Voraussage für das Weihnachtsgeschäft machen könne. Seit Einführung der Maskenpflicht stelle man aber fest, dass die Kunden weniger, dafür gezielter und mehr einkauften.
Verteilung der Kundenströme
Eine Knacknuss dürfte für die Händler unter diesen Umständen aber sein, die Kundenströme gut zu verteilen. Schliesslich soll es beim Weihnachtsshopping nicht zu neuen Infektionen mit dem Virus kommen. Bei der Migros will man die Kunden daher dazu animieren, die Besorgungen frühzeitig und wenn möglich nicht zu Spitzenzeiten zu machen.
Ausserdem rät der «orange Riese» dazu, die Einkäufe wenn immer möglich alleine statt zu zweit zu erledigen. Man bitte die Kunden ausserdem, länger haltbare Produkte sowie Geschenke möglichst frühzeitig einkaufen.