Drei Reden hatte Plantahof-Direktor Peter Küchler für die diesjährige Abschlussfeier mit dem Chatroboter ChatGPT vorbereitet und trug sie auch vor – doch so richtig glücklich war er mit keiner. «Zu allgemein, zu wenig persönlich und die Texte enthalten keinen einzigen Gedanken, der nicht schon andere gedacht oder geschrieben haben», lautete sein Fazit zum Versuch, die Festansprache, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zu verfassen.

Produzieren und gleichzeitig bewahren

93 Absolventinnen aus fünf landwirtschaftlichen Lehrgängen feierten am Donnerstag und Freitag am Plantahof ihren Abschluss, der unter dem Motto «Wir stellen Lebensmittel her und bewahren Lebensräume» stand. Am Donnertag, 22. Juni, wurden die Bäuerinnen und die Absolventen der Nachholbildung diplomiert. Am Freitag, 23. Juni, waren die Landwirt(innen) EFZ, die Zweitausbildner EFZ und die Absolventen der Attestausbildung EBA dran.  In kurzen Videosequenzen kamen die jungen Berufsleute zu Wort und erklärten, was die Begriffe «Lebensmittel» und «Lebensraum» für sie bedeuten. 

Anna Giacometti, Nationalrätin und Mitglied der Bildungs- und Beratungskommission, gratulierte zum erfolgreichen Abschluss: «Das Motto ‹Wir stellen Lebensmittel her und bewahren Lebensräume› passt mit der Verantwortung und Wichtigkeit Ihres Berufes perfekt zusammen.» Damit gingen aber auch einige Herausforderungen einher, denen sich die Landwirt(innen), Agrarpraktiker(innen) und Bäuerinnen stellen müssten.

«Die Konsumenten müssen wieder deutlich sehen und stärker wertschätzen, welchen enormen Dienst die Landwirtschaft täglich für uns alle leistet und was es bedeutet, Lebensmittel zu produzieren und unserem Lebensraum Sorge zu tragen.»

Anna Giacometti, Nationalrätin und Mitglied der Bildungskommission

Sie ermutigte die jungen Berufsleute, weiterhin ihre Fähigkeiten und ihr Wissen zu erweitern. «Bleiben Sie neugierig und offen für neue Entwicklungen. Bleiben Sie kritisch und nutzen Sie Ihr Wissen, um andere zu inspirieren.» Die Diplomandinnen und Diplomanden hätten Fleiss, Ausdauer und einen langen Atem gebraucht bis zum heutigen Tag. «Diese Eigenschaften werden Sie auch in Ihrem Berufsleben brauchen», schloss die Bündner Nationalrätin ihre Rede.

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Nicht «Entweder-oder», sondern «Sowohl-als-auch»

Auch der Bündner Regierungsrat Marcus Caduff nahm in seiner Rede Bezug zum Motto der Schulschlussfeier. Die Bevölkerung stelle hohe Ansprüche an die Landwirtschaft und zeige gleichzeitig wenig Verständnis für deren Anliegen. So stünden in den politischen Diskussionen Nahrungsmittelproduktion und Landschaftsschutz oftmals im Widerspruch. «Widersprüchlichkeiten gehören zu unserem Alltag, zu unserem Leben», sagte Caduff und meinte mit einem Augenzwinkern: «Während des vergangenen Schuljahrs sahen auch Sie sich mit Widersprüchlichkeiten konfrontiert: Lerne ich jetzt für die Prüfung oder gehe ich in den Ausgang?»

Bei der Frage, wie die jungen Berufsleute in ihrem Alltag den Fokus setzen, fand Caduff, es müsse nicht immer ein «entweder-oder»-Entscheid sein. Die Suche nach dem «sowohl als auch» könne zu neuen Ansätze führen, die über viele Konflikte hinweg helfen würden.

«Es ist eine reife Leistung, zwei scheinbare Widersprüchlichkeiten in einen gut durchdachten betriebsangepassten Kontext zu stellen.»

Marcus Caduff, Mitte-Regierungsrat Graubünden

Mit dem Abschluss am Plantahof hätten die Absolventinnen und Absolventen das Rüstzeug erlangt, um sich diesen Herausforderungen zu stellen und einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten

Offener Kurs Bäuerin
Marina Baumer, Mols; Lesly Cathomas, Falera; Ramona Fischli, Näfels; Martina Gallati, Ennenda; Claudia Groll, Trimmis; Manuela Hämmerli, Engi; Manuela Hassler, Fidaz; Yvonne Henggeler, Gross; Larissa Illien, Vals; Caroline Kalberer, Heiligkreuz; Nadine Keller, Niederurnen; Claudia Kuhn, Hünenberg; Alexandra Oehri, Schaan (FL); Julia Patzen, Avers; Sara Raguth Tscharner, Scheid; Laura Roth, Fläsch; Martina Schumacher, Bad Ragaz; Bettina Stoffel, Lavertezzo.

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Erstausbildung EFZ
Valentin Abt, Tomils; Alex Ackermann, Fischenthal; Corsin Arquint, Tschlin; Benjamin August, Riehen; Ramon Bardill, St. Antönien; Flurin Bärtsch, Furna; Jan Cadalbert, Sevgein; Fadri Caderas, Luven; Ursin Candinas, Surrein; Fadri Denoth, Tschlin; Lars Flisch, Netstal; Jon Gadient, Peist; Bettina Gmür, Luchsingen; Giulia Gross, Tschierv; Florian Hartmann, Says; Nina Hassler, Maladers; Manuela Inderbitzin, Flerden; Silvan Keller, Tomils; Markus Kocher, Says; Jonas Laloli, Gordevio; Andri Margreth, Vaz; Flavio Morosi, Torre; Franziska Moser, Mutten; Silvano Pua, Sent; Sina Rohrer, Vattiz; Sven Sepp, Müstair; Lukas Signer, Domat/Ems; Flavia Stanger, Chur; Eithlyn Stucki, Curtina; Adrian Stuppan, Ftan; Svea Weber, Landquart; Ivan Wiss, Walchwil; Toni Zehnder, Netstal; Michael Zimmermann, Weesen; Philipp Zindel, Maienfeld; Silas Zindel, Bad Ragaz.

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Zweitausbildung EFZ
Nomi Böhringer, Oberriet; Matthias Bühler, Valendas; Damian Caminada, Vrin; Marco Fuchs, Chur; Sabrina Holliger, Rhäzüns; Lukas Hürlimann, Walchwil; Claudio Karrer, Flerden; Marco Manetsch, Mumpé Medel; Jan Reto Salis, Chur; Andrea Sanna, Scuol; Adrian Schnider, Tamins; Patrick Stadler, Attinghausen; Daniel Sutter, Seewis Dorf; Michael Tschumper, Wattwil; Annika Tumbrinck, Wasserberg (D); Maurus Walser, Haldenstein.

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Nachholbildung EFZ
Tabea Sarah Baumgartner, Curaglia; Simone Beti, San Carlo; Christian Eberle, Flumserberg Saxli; Roland Erne, Triesen (FL); Susi Erne, Triesen (FL); Luca Giuliani, San Carlo; Andres Gruober, Klosters Dorf; Richard Iten, Thusis; Adrian Karlen, Davos Glaris; Ursin Marugg, Fledern; Damnjan Michael, Rhäzüns; Armin Michel, Fideris; Aita Puorger, Sent; Katja Rüdisühli, Triesenberg (FL); Flurina Rüesch, Davos Platz; Romina Schneider, Malix; Ulrich Schuler, Glarus; Thomas Tarnutzer, Schuders; Andreas Trepp, Castiel; Kerstin Wachter, Mels.

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Attestausbildung EBA
Diego Blumenthal, Disentis; Matteo Dosch, Cunter; Fabio Fässler, Flawil; Mirco Jäggi, Grüsch; Joana Regli, Walzenhausen; Jon Andreas Serra, Latsch; Loris Vescovi, Olivone.

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