Der Klimawandel sorge für milde Winter und damit verbundenen geringen oder häufig ganz ausbleibenden Schneefällen, was die Zeckenaktivität beeinflusse. Die Forscherinnen und Forscher fingen Zecken im Freiland und an sogenannten Zeckenplots. Das sind Gebiete im Freien, in denen Zecken an dünnen Holzstäben emporklettern und gezählt werden können. Zudem schickten Tierärzte rund 20'000 Holzböcke und Wiesenzecken ein.
Von Dezember bis Februar
Die Untersuchung zeigt demnach, dass die Wiesenzecke über den Winter konstant aktiv ist, ausser wenn es schneit. Auch der Gemeine Holzbock sei inzwischen in milden Wintern von Dezember bis Februar aktiv.
Vor allem im Februar sei ein deutlicher Anstieg der Aktivität beider Zeckenarten zu beobachten. Da Zecken verschiedene Infektionskrankheiten übertragen können, bestehe für Menschen und Tiere inzwischen ein ganzjähriges Infektionsrisiko.
Zecken gefährlicher als bekannt
Zuvor hatten bereits andere Wissenschaftler davor gewarnt, dass Zecken wegen des Klimawandels deutlich früher oder sogar ganzjährig aktiv sind. So erschien eine Studie, die zeigte, dass Schweizer Zecken gefährlicher sind, als zuvor bekannt war. Forschende der Universität Zürich (UZH) haben in fast jeder Zecke krank machende Viren oder Bakterien gefunden.
Dazu haben sie RNA und DNA von über 10’000 Zecken extrahiert und nach Viren untersucht. Mit PCR-Tests haben sie die Zecken zusätzlich auf Bakterien getestet. In 77,2 Prozent der untersuchten Zecken wurde mindestens ein nicht viraler Krankheitserreger gefunden.