Agrovet-Strickhof ist neuerdings auch Produzentin von Solarstrom. Im Sommer 2021 wurde auf dem Milchviehstall in Lindau eine 1600 m2 grosse Photovoltaik-Anlage installiert. Diese liefert seit Juni Strom.
Nach 13 Jahren ist die Anlage amortisiert
«Das Ziel ist ein möglichst hoher Eigenverbrauch des erzeugten Stroms», erklärt Projektleiter Sven Alberding vom Hochbauamt des Kantons Zürich. Die Anlage kann jährlich rund 330 000 kWh produzieren und damit rund 70 Prozent des Strombedarfs von Agrovet-Strickhof decken. «In Spitzenzeiten im Sommer kann Strom ins Netz eingespeist werden», fährt Alberding fort. Es ist eine der grössten Photovoltaik-Anlagen, die der Kanton Zürich auf einem eigenen Gebäude bislang realisiert hat. Die Investitionen lohnen sich: Agrovet-Strickhof wird künftig weniger Strom einkaufen müssen und dadurch Geld einsparen. Mit dem Einspeisen ins Stromnetz werden zudem Einnahmen generiert. Die Anlage ist nach 13 Jahren amortisiert und damit wirtschaftlich.
Das Tierwohl stand bei der Montage im Fokus
Bei der Realisierung des Projekts wurde dem Tierwohl besondere Aufmerksamkeit geschenkt. «Wir haben eigens eine strahlungsarme Anlage konstruiert», erklärt Sven Alberding. So wurden unter Beizug von Spezialisten verschiedene Massnahmen umgesetzt, um negative Einflüsse auf das Wohlbefinden der Tiere zu verhindern. Ein unabhängiges Institut hat die Wirksamkeit der Massnahmen überprüft und bestätigt. «Dank dem grünen Strom der Photovoltaik-Anlage können wir einen weiteren Schritt in eine nachhaltigere, klima- und umweltschonendere Zukunft machen. Mit unserer Forschung leisten wir bereits einen wichtigen Beitrag zu einer ressourceneffizienten Nutztierhaltung», erklärt Ueli Voegeli, Direktor Strickhof und Vorsitzender der Geschäftsleitung von Agrovet-Strickhof.
Investition in nachhaltige Technik
Zukunftstechnologien halten seit einiger Zeit am Strickhof Einzug. Auf dem Ausbildungs- und Versuchsbetrieb werden z. B. seit Februar 2021 Lasten mit einem Elektro-Gabelstapler bewegt. Neuster Zugang bei der Fahrzeugflotte ist das erste elektrisch betriebene Auto, ein Hyundai Kona Elektro, das unter anderem bei Beratungen zum Einsatz kommt.
Grossen Wert auf Nachhaltigkeit wurde auch beim neuen Schulhaus in Wädenswil gelegt, das im August 2021 den Betrieb aufnahm. Das zweigeschossige, aus Holzmodulen gefertigte Gebäude erfüllt den Minergie-Eco-Standard. Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt über Luft-Wasser-Wärmepumpen, die auf dem Dach angeordnet sind. In den Serverräumen sind energieeffiziente Luft-Wasser-Kühl-einheiten vorgesehen. Und auf dem Dach wurde ebenfalls eine Photovoltaik-Anlage installiert, die auf Wirtschaftlichkeit ausgelegt ist.
«Wir freuen uns, mit Photovoltaik-Anlagen und Elektrofahrzeugen einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Wir möchten bei uns den Einsatz dieser Technologien weiter fördern», betont Ueli Voegeli. Zum Beispiel mit der Installation weiterer Photovoltaik-Anlagen, mit Ladestationen für E-Autos sowie der Anschaffung von weiteren Elektrofahrzeugen.