Nicht immer sind die Böden so trocken wie jetzt, damit Getreide früh gestriegelt werden kann. Mechanische Unkrautbekämpfung bedinge auch indirekte Massnahmen, darauf wies Raphael Vogel vom LBBZ Schluechthof an der Flurbegehung in der Chamau hin. Verzicht auf Herbizide setze eine passende Fruchtfolge, Feldhygiene mit Stoppelmanagement sowie geeignete Sorten voraus. Und zu beachten ist der Saattermin, eine saubere Bodenbearbeitung, eine gleichmässige Saattiefe für gleichmässiges Auflaufen, und empfohlen wird eine um zehn Prozent höhere Saatdichte.
Trocken und sonnig
Ideale Bedingungen für mechanische Unkrautregulierung sind ein gut befahrbarer und schüttfähiger Boden, bei trockenem und sonnigem Wetter, die Kultur im passenden Stadium und das Unkraut noch möglichst klein. «Und möglichst keine Nachtfröste, da die freigelegten Wurzeln der Kultur sonst geschädigt werden.» Anfällig auf Beikräuterkonkurrenz ist Getreide im 3-Blatt-Stadium bis Ende Bestockung. Blindstriegeln eignet sich vor dem Auflaufen, erstmaliger Striegeleinsatz im 3-Blatt-Stadium des Getreides und ab Stadium 31 kann als Ergänzung gehackt werden. Je nach Jahr gebe es somit viele Gelegenheiten zum Striegeln.
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Spät aggressiv
Wichtig ist die richtige Einstellung des Striegels, dieser soll auf die Stützräder abgestellt werden, dass die Zinken zwei bis drei Zentimeter im Boden sind. Die Zinkenneigung ist je nach Stadium der Kultur einzustellen, je steiler desto aggressiver wird gestriegelt. «Je früher, desto vorsichtiger ist zu striegeln, je später, desto aggressiver kann gestriegelt werden.» Kurz vor dem Ährenschieben lassen sich mit einem hoch gehobenen Striegel sogar noch Klebern auskämmen.