Für ihr innovatives Projekt nutzt die Familie Keiser uraltes Wissen von Ureinwohner des Amazonasgebietes. Diese haben während hunderten von Jahren Kohle in den Boden eingearbeitet und diesen damit fruchtbar gemacht. Die Familie interessiert sich für das Kreislaufdenken, wie es in einer Mitteilung der Veranstalter des Agropreis heisst. Bereits seit 2011 tüftelten sie an der Produktion von Pflanzenkohle. Jetzt zahlen sich die Bemühungen aus. Mit einem Lachen auf dem Gesicht steht die Familie heute auf der Bühne im Kursaal, Bern und nimmt den Agropreis entgegen. Dieser wird von der Emmental Versicherung jeweils an innovative Ideen aus der Landwirtschaft vergeben. Der Preis ist mit 20'000 Franken dotiert.
Mit Pflanzenkohle CO2 im Boden speichern
Zur Herstellung der Pflanzenkohle nutzen die Keisers Holz von der Baumpflege aus der Region. Dieses wird zu Holzschnitzeln verarbeitet und in einer Pyreg-Anlage unter Luftabschluss bei etwa 600 Grad verkohlt. Die Pflanzenkohle findet Einsatz als Futterzusatz zur Verbesserung der Tiergesundheit, als Einstreu sowie bei der Kompostierung. Die Pflanzenkohle bleibt über Jahrhunderte im Boden und verbessert die Struktur. Zudem kann dadurch CO2 im Boden gespeichert werden.
Saalpreis geht an Selbstbedienungsautomat
Auch das Publikum kam zum Zug. Es entschied, welche Innovation den Saalpreis erhält. Dieser ging an Evelyne und Hansruedi Peter aus Steffisburg BE. Sie vermarkten ihre Milch selbst. An zwei Standorten betreiben sie einen für die Schweiz neuartigen Selbstbedienungsautomaten. Dort verkaufen sie ihre pasteurisierte Milch sowie zwei neue Mischgetränke.
Walnüsse gewinnen Leserpreis
Die Leser der Zeitung "Schweizer Bauer" verliehen den dritten Preis des Abends. Diesen holten sich fünf Bauern aus dem St. Galler Rheintal. Sie haben die Nussgesellschaft Wartau gegründet und in der Gemeinde Weite SG eine professionelle Walnuss-Produktion etabliert. Nebst der Produktion haben die Landwirte eine Verarbeitungs-, Veredelungs- und Vermarktungsstruktur aufgebaut.
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