Die sympathische Helene Matter aus Ennetmoos NW ist der Schreiberin am Alpkäsemarkt in Stans NW aufgefallen. Nein, Käse hat sie nicht verkauft, sondern sie begeisterte die Kundschaft mit Selbstgemachtem wie Kräutersalz, Sirup, Konfitüreund anderem mehr. Die Produkte stammen alle von ihrem Hof «Burach» – was Helene Matter sehr wichtig ist.

Schätzt Kundenkontakt

Auf dem Hof am Mueterschwandenberg führt die 38-jährige Mutter und Bäuerin mit Stolz durch ihren Kräuter- und Gemüsegarten bis zum Hoflädeli: «Die Kräuter habe ich zuerst nur für mich und meine Familie gepflanzt oder in der Umgebung gesammelt und zu Tee verarbeitet.» Als 2014 der Stall umgebaut wurde, planten sie einen Raum für Direktvermarktung ein, ohne grosse Vorstellungen, was mal daraus werden sollte. Nun stehen, mit von Hand gefertigten Etiketten, Sirup, Kräutersalz, Tee- und Kräutermischungen in den Regalen. Daneben saisonale Gemüse und Früchte aus dem eigenen Garten, Käse der Käserei Seiler in Giswil OW und der Alpkäserei Scheuber in Trübsee OW, wo die Familie Matter auch die Milch ihrer Kühe zuliefert. Zudem findet man in der Kühltruhe der Gastgeberin Fleisch von Kalb und Schwein ab Hof.

«Wir wohnen hier oben ziemlich abgelegen, trotzdem er­freuen wir uns einer grossen Kundschaft, sie kommen vor allem vom nahegelegenen Quartier oder sind Feriengäste der beiden Campingplätze in der Umgebung.» Der Verkauf laufe sehr gut, dank der Mund-zu-Mund-Propaganda und sicher auch, weil dies hier oben der einzige Hofladen sei. «Da es ein Selbstbedienungslädeli ist, sehe ich nicht immer alle Kunden. Ich liebe die Gespräche mit ihnen, da ich nicht allzu oft vom Hof wegkomme», die Gespräche schätze sie sehr.

«Sepp war bis jetzt 100 Prozent auswärts tätig, nun hat er, da der Direktverkauf recht gut läuft und wir keine Mitarbeiter mehr haben, auf 60 Prozent reduziert.» Sie helfe ihrem Mann, wo immer sie könne, ausser melken, das überlasse sie lieber Sepp und seinem Vater, der vor allem abends auf dem Hof im Einsatz sei.

Mithilfe der Familie

«Dank Unterstützung der Schwiegereltern und unseren Familien ist dies alles möglich», ist Helene sehr dankbar. «In unserem Hofladen bieten wir nur an, was gerade im Garten wächst.» Es habe von allem «solang es hed», hierfür habe ihre Kundschaft grosses Verständnis. «Die meisten Stammkunden bestellen ihre Produkte im Voraus», das begrüsse sie sehr, denn sie könne so die Arbeit und die Produkterstellung besser planen. «Ich bin sehr bestrebt, nur zu verarbeiten, was bei uns auf dem Hof gedeiht», ist der Landfrau sehr wichtig. Am Alpkäsemarkt sei sie heuer zum zweiten Mal gewesen. «Es ist wichtig, sich zwischendurch mal zu zeigen, um Präsenz zu markieren», betont sie. So sehen die Leute, wer hinter der Marke «Burach Lädeli» steckt, da ihre Produkte auch im «Dorfladen 9» in Stans erhältlich sind. «Das macht mich richtig stolz», denn so mache das Produzieren neuer Kreationen noch viel mehr Spass. Eine Kostprobe davon bekam auch die Schreiberin: Die Bäuerin servierte ihr kurz vor dem nach Hause gehen noch einen feinen Sirup. «Rate mal, mit welchen Zutaten ich diesen hergestellt habe?» Es schmeckte sehr fein, aber die Schreiberin fand das Kräutlein nicht heraus. «Colastrauch», verriet Helene Matter mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.

 

Betriebsspiegel Burach

Betriebsleiter: Helene und Sepp Matter-Steinmann
Ort:Burach, Ennetmoos NW, 680 m ü. M.
Fläche:21 ha LN
Viehbestand:30 Milchkühe und Kälber, 144 Mastschweine