Ladenbesitzer(innen) fehlten laut einer Vorstudie oft Zeit, das nötige Wissen und Geld, um Lebensmittel über dem Mindeshaltbarkeits- und Verbrauchsdatum zu verkaufen. Das sei aber fast immer bedenkenlos möglich, schreibt Foodwaste.ch in einer Mitteilung. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) erlaube ebendies ausdrücklich.
Verkauf so einfach wie möglich machen
HofladenKennzeichnen Sie nicht-normgetreues Gemüse im Hofladen mit «Save Food, Fight Waste»-Klebern Foodwaste.ch hat vor diesem Hintergrund eine Toolbox zusammengestellt, die den Verkauf formal abgelaufener Lebensmittel für kleinere und mittelgrosse Läden alles Notwendige an die Hand geben soll. Ziel ist es, den rechtkonformen Handel mit solcher Ware so einfach wie möglich zu gestalten.
Die kostenlose Toolbox umfasst Folgendes:
- Merkblatt, wie Fleisch korrekt einzufrieren ist
- Video-Tutorial zum Einfrieren von Fleisch in deutscher Sprache mit französischen Untertiteln
- Gefrieretikette, zweisprachig deutsch und französisch
- Etikette für den Verkauf von Produkten über das Mindesthaltbarkeitsdatum, zweisprachig deutsch und französisch
- Reduktions-Kleber mit verschiedenen Prozentangaben
- Bestellliste für fertige und leere Etiketten bei Lenzlinger SA, Neuchâtel
- Kurzinformation für Kund:innen im Laden (POS)
- Flyer für Kund:Innen mit Platz für Firmenlogo
- Leitfaden und Infoschreiben des BLV
Nahe am Verbrauchsdatum noch einfrieren
Während das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) eine Art Frischegarantie des Herstellers ist und damit weniger mit dem effektiven Ungeniessbarwerden eines Lebensmittels zu tun hat, tragen verderbliche Produkte ein Verbrauchsdatum (VD). Aber bis zum Erreichen dieses Datums darf die Ware laut foodwaste.ch für drei Monate eingefroren werden. Das wäre also ein Ausweg, wenn sich Übermengen abzeichnen, die nicht vor dem VD verkauft werden können.
Weitere Informationen und Anmeldung für Zugriff auf die Toolbox finden Sie hier.
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Vorbilder sollen wirken
Von diesem Angebot bzw. dem Verkauf noch einwandfreier Ware erhofft man sich nicht nur eine Reduktion des Food Wastes in den Läden, sondern auch in Haushalten. Der Handel habe da eine Vorbildrolle und könne Konsument(innen) dafür sensibilisieren, abgelaufene Produkte zuerst mit Augen, Nase und Zunge vorsichtig zu prüfen, statt sie nach einem Blick aufs Haltbarkeitsdatums ungeschaut zu entsorgen.
«Diese Wechselwirkung zwischen Detailhandel und Konsument(innen) hat grosses Potenzial für einen zunehmend umweltbewussteren und wertschätzenderen Umgang mit Lebensmitteln», zeigt sich Foodwaste.ch zuversichtlich. Unterstützend dazu gibt es online Informationen zur verlängerten Haltbarkeit von Lebensmitteln.
