Schall und Rauch sei das Versprechen, den Milchpreis um 0,6 bis einen Rappen zu erhöhen, schreibt der Schweizer Bauernverband in einer Mitteilung. Die Milchabnehmer würden sich nicht an das halten, was im Zusammenhang mit den Butterimporten in Aussicht gestellt worden war und man sehe daher seine Befürchtungen in dieser Sache «voll und ganz» bestätigt.
Minimaler Aufschlag und kreative Abzüge
Teilweise sinke der effektiv für Molkereimilch an Produzentinnen und Produzenten ausbezahlte Preis sogar. Dafür gibt es laut SBV zwei Gründe:
- Die meisten Milchabnehmer gewähren nur einen minimalen Aufschlag
- Die Abzüge wurden zum Teil «massiv erhöht»
Bei wichtigen Akteuren würden so die höheren Abzüge die minimalen Zuschläge übersteigen. «Die Kreativität bei den Abzügen scheint unbegrenzt», heisst es in der Mitteilung. Damit bezahlten Milchproduzenten unter anderem die Konkurrenzfähigkeit der Exporte von Schweizer Butter in verarbeiteten Nahrungsmitteln mit. Dies, während gleichzeitig Butter aus dem Ausland importiert wird.
«Gegen jede Marktlogik»
Während dem Corona-Lockdown entwickelte sich der Schweizer Milchmarkt erfreulich: die Absätze von Milch und Milchprodukten im Detailhandel waren sehr gut.
Trotzdem stiegen bei den Produzenten die Anteile im besser bezahlten A-Segment nicht, kritisiert der SBV. Ausserdem werden die Milchpreise für viele Bäuerinnen und Bauern im Juli sinken. Da die Produktionsmenge saisonal zurückgehen und die Fettpreise steigen werden, sowie die Verkäufe im Detailhandel gut laufen, sei die aktuelle Situation auf dem Molkereimilchmarkt «gegen jede Marktlogik» und aus Sicht des SBV «unhaltbar».
Sich wie faire Marktpartner verhalten
Der Schweizer Bauernverband fordert die Verarbeiter auf,
- sich wie faire Marktpartner zu verhalten
- deutlich bessere Milchpreise zu bezahlen
- die Lücke zu den Richtpreisen zu schliessen
- die Erhöhung der Preisabzüge per sofort zurückzunehmen
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