Die Versorgungslage mit Agrarrohstoffen beschäftige die Schweizer Futtermittelhersteller wie selten zuvor, schreibt das Soja Netzwerk Schweiz in einer Mitteilung. Die Branche könne jedoch trotzdem die Nachhaltigkeitsstandards und GVO-Freiheit einhalten und Futter-Soja hauptsächlich aus den Nachbarländern beziehen.
Zusätzliche Anforderungen verschoben
Bei Maiskleber und Dextrose sei die Marktlage jedoch so schlecht, dass die Umsetzung von zusätzlichen Anforderungen an diese Rohstoffe um ein Jahr verschoben werden müsse.
Das Soja Netzwerk hatte im Frühjahr 2021 entschieden, neben Futtersoja auch ausländisches Futtergetreide, Bruchreis, Maiskleber und Dextrose aus verantwortungsvollen Quellen zu beschaffen.
Maisstärkeproduktion eingestellt
Die Produktionsmenge an Maisstärke wird laut Soja Netzwerk Schweiz in der EU um 40'000 Tonnen reduziert, da Cargill ihre Produktion in Krefeld im Jahr 2023 einstellt. Der Boom bei den Haustieren sorge zudem dafür, dass die Nachfrage nach Maiskleber gestiegen sei.
Aus diesen Gründen hat das Soja Netzwerk Schweiz laut Mitteilung entschieden, dass Maiskleber und Dextrose erst ab 1. Januar 2024 zu 50 Prozent und ab 1. Januar 2025 zu 100 Prozent aus verantwortungsvollen Quellen beschafft werde. Entsprechend sei die Änderung der QM-Richtlinien Fleisch am 9. August 2022 von der Fachkommission Viehwirtschaft gutgeheissen worden.
89 % aus der Schweiz
Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine sei unsicher gewesen, ob die Beschaffung von GVO-freier Futtersoja gewährleistet werden könne, schreibt das Soja Netzwerk. Nach einem Preisanstieg von bis zu 200 Prozent hätten sich die Märkte ab April etwas beruhigt.
Die Schweiz importierte laut Soja Netzwerk Schweiz von Januar bis Juli 2022 163'406 Tonnen GVO-freies und zertifiziertes Sojaextraktionsschrot, 89 Prozent stammte dabei aus Europa mit den Hauptherkunftsländern Deutschland und Italien.