Die erste Proberodung fällt ähnlich hoch aus wie vor zwei Jahren Ende Juli. Mit den eher kühleren und feuchten Bedingungen in diesem Sommer dürften laut Medienmitteilung der Schweizer Zucker AG (SZU) die Erträge aber noch wachsen.
Verzögerte Keimung der späteren Saaten
Nach einem milden und feuchten Winter begann die Rübensaat rechtzeitig ab Mitte März. Die Aussaaten konnten dank der trockenen Bedingungen in der ersten Aprilhälfte abgeschlossen werden. Die frühen Saaten profitierten von einer ausreichenden Bodenfeuchte, in den späteren Saaten verzögerte sich die Keimung bei einem Teil der Rüben aufgrund der anhaltenden Trockenheit und Bise bis Ende April, berichtet die SZU. Verbreitet konnten Felder mit zwei Generationen Rüben beobachtet werden.
Erschwerte Bedingungen bei der Jugendentwicklung
Auch die Jugendentwicklung musste Hindernisse erfahren. Neben der Trockenheit wurde sie durch einen ausserordentlich starken Befall von Erdflöhen und Blattläusen behindert. Flächenspritzungen mit Insektiziden seien nötig gewesen, um grössere Schäden an den Kulturen zu verhindern. Dennoch, die Rüben entwickelten sich im Mai und Juni dank regelmässigen Niederschlägen erfreulich, so die SZU. Bei den frühen Saaten konnte der Reihenschluss ab Ende Mai beobachtet werden. Bei Parzellen mit zwei Generationen dauerte dies bis Ende Juni.
Ähnliche Erträge wie 2018
Nun hat die Branche die erste Proberodung vorgenommen. Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung der Rüben wurden die Ergebnisse mit «Spannung» erwartet. Bestätigt habe sich die zu beobachtende Blattmasse mit einem hohen Verhältnis Blatt zu Rüben. Mit den Erwartungen nicht mithalten konnte das Rübengewicht. Der Zuckergehalt liegt mit 14,6 Prozent (Region West) bzw. 16 Prozent (Region Ost) unter dem Fünfjahresdurchschnitt.
Durch die regelmässig flächendeckenden Niederschläge seit Mai leiden die Rüben nur vereinzelt unter Trockenstress, so die SZU. Die Niederschlagsmengen seit dem 1. April seien jedoch deutlich geringer als im fünfjährigen Durchschnitt.
Ertragszuwachs erwartet
Die gemessenen Erträge lägen mit 42,2 Tonnen pro Hektare in der Region West und 45,9 Tonnen pro Hektare in der Region Ost in einem ähnlichen Bereich wie 2018 (43,5 t/ha, Region Ost: 45,9 t/ha). Dank der hohen Blattmasse und der im Vergleich zum Sommer 2018 kühleren Temperaturen und feuchteren Böden, dürfte für die kommenden Wochen aber noch mit einem vergleichsweise höheren Ertragszuwachs gerechnet werden, schreibt die SZU.
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Die erste Ernteerhebung ergab 42,2 t (Region West) bzw. 45,9 t (Region Ost) Rüben je Hektare. Die Erträge liegen damit über denen von 2019 und können noch wachsen. (Grafik BauZ, Quelle SZU)
Starke Verbreitung der Virösen Vergilbung
Die schwierig zu bekämpfenden Blattläuse und der fehlende Schutz durch die Saatgut-Beizung habe in den letzten Wochen in vielen Regionen zu einer starken Verbreitung der Virösen Vergilbung geführt. Noch offen sei, wie stark sich der Befall auf Ertrag und Zuckergehalt auswirken wird.
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