Global gesehen werde 2023 als wärmstes Jahr seit Messbeginn in die Annalen eingehen, so die Bilanz der Wetterredaktion von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). In Bezug auf die Schweiz habe aber besonders die längere Kaltphase im Spätherbst dafür gesorgt, dass landesweit betrachtet kein neuer Jahresrekord zu verzeichnen gewesen sei.
Lokal neue Jahresrekordwerte
Lokal gab es den Angaben zufolge allerdings durchaus neue Jahresrekordwerte, beispielsweise in Bern. Als Vergleichsperiode dienen dabei die Jahre 1961 bis 1990. Gegenüber dieser Referenz lagen die Temperaturen sowohl im Norden wie im Süden der Schweiz rund 2,5 Grad über der Norm. Am grössten sei der Temperaturüberschuss in der Nordwestschweiz und im westlichen Mittelland, so SRF Meteo. Dort sei es 2023 stellenweise gar minim wärmer gewesen als das Vorjahr. Schon der Jahresbeginn fiel demnach rekordwarm aus: In Delsberg JU gab es an Neujahr schon mehr als 20 Grad.
Auch deutlich zu nass
Insgesamt war gemäss den Meteorologen kein Monat statistisch gesehen zu kalt. Ungewöhnlich spät im Jahr wurden die höchsten Tageswerte gemessen: Am heissesten wurde es mit 39,3 Grad am 24. August in Genf. Von Kälterekorden sei man in diesem Kalenderjahr dagegen weit entfernt gewesen, hiess es im Communiqué.
Ein ambivalentes Bild zeigt sich bei den Sonnenstunden. An den meisten Orten in der Schweiz habe die Sonnenscheindauer im Vergleich zur Norm 1961 bis 1990 über dem Durchschnitt gelegen, schrieb SRF Meteo. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Bilanz jedoch bescheiden aus: An vielen Orten nördlich der Alpen zeigte sich die Sonne rund 400 Stunden weniger als 2022.
Dazu passt, dass das Jahr 2023 in der Schweiz deutlich zu nass war. In Sitten VS und in Elm GL registrierte SRF Meteo das zweitnasseste Jahr seit mehr als 70 Jahren. In Chur und in St. Gallen wurde die drittgrösste Niederschlagsmenge seit Messbeginn verzeichnet.