Dank dem Produktionssystembeitrag «angemessene Bodenbedeckung» sind Zwischenkulturen in aller Munde. Am Liebegger Herbsttag vor einer Woche bei Marcel Frei auf dem Erlihof in Ehrendingen erläuterte Fabian Wenzinger vom LZ Liebegg die Grundsätze zur Anlage von Gründüngungen.
Es braucht die gleiche Sorgfalt
Damit Gründüngungen ihre vielfältigen positiven Effekte ausspielen können, muss deren Anlage mit der gleichen Sorgfalt erfolgen wie bei einer Hauptkultur. Nebst der optimalen Saatbettbereitung ist es auch wichtig, Gründüngungen möglichst rasch nach der Ernte der Vorkultur anzulegen. Dies, um unnötigen Wasserverlust aus dem Boden zu verhindern.
In diesem Zusammenhang tritt oft die Frage nach dem optimalen Vorgehen in einer Rapsfruchtfolge auf. Rapssamen bleiben jahrelang keimfähig. Daher rät Wenzinger, nach der Rapsernte drei Wochen für die Bekämpfung des Ausfallrapses einzuplanen und in dieser Zeit zwei bis drei mechanische Bekämpfungsmassnahmen vorzunehmen. Auch auf der Demoparzelle in Ehrendingen war unter anderen dieses Vorgehen gewählt worden und die verschiedenen Gründüngungsmischungen zeigten sich in einem sehr schönen Zustand.
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Früh genug abstoppen
Fabian Wenzinger appellierte an die Landwirte, genügend früh ans Abstoppen der Gründüngungen vor der folgenden Getreidesaat zu denken. Die Pflanzenmasse der Gründüngung muss vor der Getreidesaat genügend verrotten können, ansonsten ist die regelmässige Jugendentwicklung des Getreides gefährdet. Um diese Verrottung zu fördern, ist ein Einmischen der Pflanzenmasse in die obersten 10 bis 15 cm anzustreben, beispielsweise mit einem Flügelschargrubber. Das Mulchgerät und den Pflug sieht Wenzinger daher nicht als Geräte der ersten Wahl.
Weitere Themen am Liebegger Herbsttag waren die Feldrandkompostierung, Tipps und Tricks zum Einsilieren von Silomais und Herbstgras sowie Wildschäden in Ackerkulturen. Gastgeber Marcel Frei produziert auf seinem 40-ha-Betrieb Raps, Silomais, Winterweizen und Zuckerrüben, er hält 140 Mastmunis und -rinder sowie ein Dutzend Aufzuchtrinder und stellt Kompost her.