Mit klarer Mehrheit wurde der neue Grundsatz zu den Richtlinien im Import angenommen. Der Antrag des Bioforums zur Verschiebung der Gelder an Mitgliederorganisationen (MO) von Pauschal- auf Projektbeiträge hatte hingegen keine Chance und wurde klar abgelehnt.
Im Folgenden können Sie den Verlauf der Delegiertenversammlung im Live-Ticker nachlesen:
12:21
Der Grundsatz Richtlinien zum Import wird bei drei Enthaltungen deutlich angenommen.
12:18
Die Bio Genève empfiehlt, die Richtlinien zum Import anzunehmen. Man bleibe aber dabei, gerade beim Zusammenstellen des Kriterienkatalogs. Man betont, der Import sei kritisch für das Image, schliesslich sei das erste Ziel der Knospe die Förderung von Bio-Produkten.
Urs Brändli fügt an, dass für die Herstellung von Bio-Produkten oft auch ausländische Rohstoffe nötig seien. Er nennt als Beispiel das Schokoladen-Joghurt. Dessen Inhaltsstoffe könnten heute und hoffentlich auch in Zukunft nicht vollständig in der Schweiz hergestellt werden.
12:07
Christoph Meili von Bio Ostschweiz erläutert einen Antrag seiner MO zu den Richtlinien Import. Ihn habe ein Punkt hellhörig gemacht: Die Markenkommission Import (MKI) sei am Kriterienkatalog beteiligt und berate das QG, wie den Unterlagen zu entnehmen sei. Die MKI sei aber unter den FAQ beim Prozess der Entscheidung über Importe nicht aufgeführt und tauche auch in der Präsentation an der heutigen DV nicht auf. Meili fragt sich deshalb, ob die MKI und damit die Mitglieder einbezogen werden. Geschäfte sollen nicht ohne MKI abgesegnet werden, auch nicht im Krankheitsfall.
Sepp Sennhauser führt weiter aus, dass bei den Importgeschäften die meisten wenig Durchblick hätten. Am besten informiert seien die Mitglieder der MKI, daher müsse diese Kommission zwischen Geschäftsstelle und QG geschaltet werden.
Urs Brändli versucht die Antragssteller zu bremsen, da der Vorstand sowohl in Sachen MKI als auch bei der Aufstockung des QGs einverstanden sei. Die MKI sei wohl zu erwähnen vergessen gegangen. Über beide Anträge würde an der Herbst-DV abgestimmt werden.
11:51
Weitere Details zu den Richtlinien zum Import folgen von Jörg Schumacher. Er geht dazu auf die FAQ ein, die bereits vorgängig veröffentlicht worden waren. Der Prozess ist dreistufig geplant: Von der Geschäftsstelle kommt der Vorschlag für ein Produkt und eine Analyse dazu, dann folgt eine Beratung im Qualitätsgremium (QG). Dazu wird ein Kriterienkatalog erstellt. Schlussendlich sollen die MOs informiert werden anhand einer Produkteliste und passenden Erläuterungen. Die Produzenten müssen die Wahl des QG bestätigen und können per Antrag einen Entscheid in Frage stellen. 2020 soll das System anlaufen.
Das QG würde sich neu nicht mehr nur mit image-kritischen Produkten auseinander setzen, sonder mit einer grösseren Menge Produkte. Da sei noch nicht alles klar dazu, meint Schumacher. Butscher gibt zu bedenken, es sollten im Moment keine Grundsätze diskutiert werden.
In Sachen Flugtransporte gibt die Verhältnismässigkeit zu Reden. Jörg Schumacher nennt das Beispiel Safran, das durch Krisengebiete transportiert werden müsste und daher eingeflogen wurde. Murren aus dem Publikum tönt einen gewissen Unwillen gegenüber diesen Ausführungen an.
11:46
Christian Butscher und Jörg Schumacher erläutern die bisherige Diskussion zum Thema Importe. Der Antrag von Bio Genève, der vor einem Jahr vertagt wurde, ist jetzt wieder zu besprechen. Butscher erklärt, ein Importprodukt müsse zwei Punkte erfüllen; Die Zertifizierung (erfüllte Richtlinien) und den Entscheid der Bio Suisse (keine Importbeschränkungen für dieses Produkt).
Die Ziele für die Neuerungen durch die Arbeitsgruppe zum Thema Importe umfassen ein Überarbeiten der Richtlinien unter Einbezug der Basis, die Nachhaltigkeit und genügend Transparenz und Nachvollziehbarkeit, erläutert Butscher.
11:43
Beide Anträge (jener der "Bergheimat" wie auch derjenige vom Bioforum) werden bei sieben Stimmenthaltungen klar abgelehnt.
11:29
Präsident Urs Brändli zeigt auf, dass die Diskussion um die Unterstützung der MO nicht neu ist.
Vom zweiten Antragssteller, der "Bergheimat" scheint niemand anwesend und willig zu sein, das Anliegen vorzutragen.
In der Diskussion erklären Vertreterinnen und Vertreter, was die MO mit den Geldern anfangen. Die Strukturen würden über Mitgliederbeiträge finanziert, Projektgelder flössen beispielsweise in Märkte. Es sei eine gute Idee, sich für Aktionen zusammen zu schliessen, gibt Sepp Sennhauser von Bio Ostschweiz zu bedenken. Aus diesem Grund lehne er beide Anträge ab. Felix Lang warnt vor dem Antrag. Man würde die Aufteilung von MOs fördern, eine Gegenbewegung zu aktuellen Fusionen über Kantonsgrenzen.
Tanja Widmer möchte berichtigen, man glaube nicht, dass grosse Organisationen einen Wasserkopf hätten oder zu wenig aktiv seien. Sie bedankt sich für die Offenheit, gibt aber zu bedenken, dass bisher nur grosse MOs das Votum ergriffen hätten. Auch die kleinen bräuchten Geld.
11:21
Tanja Widmer trägt den Antrag des Bioforum Suisse vor. Dabei geht es um eine Umlagerung der Pauschalbeiträge zu Projektgeldern. Es sollen weniger Pauschal- und stattdessen mehr Projektbeiträge ausgezahlt werden an die Mitgliederorganisationen (MO). Damit erhofft man sich eine zweckgebundenere Nutzung der Gelder, das heisst für Projekte, statt für Erstmitgliederzahlen. Das heutige System fördere auch einen Wettbewerb um Erstmitglieder. Das sie Zeitverschwendung, so Widmer. Auch der Antrag der "Bergheimat" auf eine Plafonierung der Pauschalbeiträge auf 100 oder 200 Erstmitglieder sei ein Schritt in die richtige Richtung.
11:17
Franz Hochstrasser ruft alle Anwesenden zu einem "Kühlschrank-Check" auf. Es mache ihn jeweils traurig, wenn ihm auf einem Bio-Betrieb ein Kaffee mit Billig-Milch serviert werde.
11:12
Kritische und leicht enttäuschte Äusserungen zur Kommunikation von der Seiten der GPK durch Susanne Häfliger-Stäuble. Sie erzähle jedes Jahr dasselbe und hoffe auch im nächsten Jahr, man möge einander in Sachen Kommunikation besser gerecht werden. Jeder sollte sich informiert fühlen, so Häfliger-Stäuble.
10:53
Monika Rytz-Stemplinger vom Ressort Finanzen erklärt die neue Verbuchungsart. Neu würden nur Einnahmen innerhalb eines Jahres verbucht werden, das heisst man müsse in Zukunft Umsätze schätzen und später die tatsächlichen Zahlen präsentieren. Ein überproportionaler Anteil der Werbegelder konzentriere sich auf die Absatzförderung von Milch, so Rytz-Stemplinger. Die grössten Ausgaben hatte Bio Suisse wie schon im Vorjahr im Bereich des Marketings. Auf der Einnahmeseite dominieren die Lizenz- und Markennutzungsgebühren. Geschätzt wird für 2018 ein Jahresergebnis von -170'208 Franken. Mehrere Fragen aus dem Publikum zeigen eine leichte allgemeine Verwirrung zu den Zahlen. Rytz-Stemplinger sagt dazu, man befinde sich im Moment in einer Veränderungsphase, auch in der Kommunikation der Finanzen.
10:50
Claude Alain von der IG Weide-Beef äussert Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit in Sachen Zusammenarbeit mit der Migros. Ihm wird falls nötig Unterstützung von der Bio Suisse zugesichert.
10:45
Die Bio Suisse machte sich 2018 (vergeblich) stark für die Fair-Food-Initiative. Für die Verhandlungen rund um die AP 22+ will man die Mitgliederorganisationen möglichst gut mit einbeziehen. Urs Brändli formuliert die grundsätzlichen Ziele zur AP 22+: Öffentliche Gelder sollen für öffentliche Güter fliessen, ausserdem sollten zertifizierte Betriebe sich nicht für zu viele weitere Programme anmelden müssen.
10:34
Urs Brändli thematisiert ebenfalls die Nachhaltigkeit, insbesondere die Nachhaltigkeits-Analyse. Ein Workshop zum Thema habe die teilnehmenden Produzenten von der Nützlichkeit dieser Analyse überzeugen können.
Es wurde eine Positivliste für zellfusionsfreie Sorten im Gemüsebau erstellt, auch dank Engagement in der Züchtung vor allem von Kohl. So sei für Landwirte ersichtlich, welche Sorten im Biolandbau zugelassen seien.
Auch Stiere für die Zucht sollen unter Bio-Bedingungen aufgezogen werden. Die Finanzierung des Projekts Bio-KB-Stiere ist laut Brändli "fast" gesichert. Wichtig sei dabei aber auch, dass solche Stiere auch wirklich eingesetzt würden. Gerade mit Blick auf die schwierigen Bedingungen beim Futter (Vorgabe: 100 Prozent aus der Schweiz, max. 5 Prozent Kraftfutter), sei es entscheidend, dass die eingesetzten Tiere auch für die Bedingungen unter Bio-Produktion geeignet seien.
Das Beratungsprojekt "Provieh" soll in ähnlicher Weise auch im Pflanzenbau durchgeführt werden. "Provieh" wurde stark von Coop unterstützt, über Beiträge aus dem Verkauf von Tragtaschen. Die Finanzierung für weitere Beratung "von Bauer zu Bauer" sei gesichert.
10:27
Die Werbung wird forciert, im Fernsehen, in Sachen Verpackung und mit einem neuen Bio-Saisonkalender. Über Biomärkte wurden etwa 350'000 Menschen erreicht, das sei eine gute Gelegenheit, den doch komplizierten Biolandbau zu erklären, erklärt Balz Strasser. Auch die Bio-Gourmet-Knospe sei eine medienwirksame Werbemöglichkeit und werde auch dieses Jahr durchgeführt (allerdings nicht mit Brot).
Es wurden neue Bildungsziele für Bio zusammengestellt und an verschiedenen Veranstaltungen diskutiert. Auch konventionelle Produzenten fänden es sinnvoll, die Nachhaltigkeit in der Bildung mehr zu thematisieren.
Mit dem Nationalen Bioforschungsforum (NBFF) sollen Anliegen der Produzenten in die Forschung gebracht und diese besser koordiniert werden.
10:20
Geschäftsführer Balz Strasser führt durch den Jahres- und Nachhaltigkeitsbericht 2018. Es war ein sehr erfolgreiches Jahr, die Detailhändler behielten ihre starke Position, aber auch der Online-Markt wuchs. Produktion und Konsum wachsen im Moment Hand in Hand, das soll auch in Zukunft so sein. Man könne stolz sein auf die Resultate, so Strasser.
Das Ziel bis 2025: 15 Prozent Marktanteil zu erreichen. Die Tausend Lizenznehmenden bis 2025 wurden bereits erreicht, man müsse sich da vielleicht etwas Neues vornehmen, schliesst Balz.
10.19
Das Protokoll vom letzten Herbst wird einstimmig genehmigt.
10:06
Einleitende Worte des Präsidenten Urs Brändli: Man nimmt Bezug auf die kürzlichen Schlagzeilen zu "belasteten" Böden. Dies sei ein "unfairer" Angriff, ein korrekterer Titel wäre wohl gewesen, dass sogar Bio-Böden belastet seien. Die laufenden politischen Debatten zeigten es, Veränderungen in Produktion und Konsum seien gefordert. Es komme auf jeden einzelnen an.
10.03
92 Delegierten beziehen mit Kaffee und Zopf Stellung im alten Stadttheater Olten SO.