Im Rahmen der Tage der Agrar­ökologie vom 1. bis zum 6. November 2021 präsentierte der Bodenfruchtbarkeitsfonds Wissen und Erkenntnisse aus der dreijährigen Pilotphase. Projektleiter Mathias Forster erläuterte gleich als Erstes, was für einen Stellenwert die Bauern und Bäuerinnen für den Boden haben: «Wir verstehen die Bäuerinnen, Winzerinnen, Gärtner und Förster als Treuhänder des Bodens», sagte er eingangs der Onlineveranstaltung. 

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Der Bodenfruchtbarkeitsfonds ist ein Fonds der Bio-Stiftung Schweiz hat zum Ziel, in der Öffentlichkeit Bewusstsein zu wecken für die Lebenssphäre Boden und für die Bodenfruchtbarkeit als Gemeingut. Dafür arbeitet er mit 30 Projektbetrieben in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein zusammen. Sie verpflichten sich, eigens definierte Massnahmen zur Bodenförderung einzusetzen, und erhalten dafür einen definierten finanziellen Beitrag.

Bodentag für Nichtlandwirte

Die Betriebe führen ebenfalls jedes Jahr einen sogenannten Bodentag für die nichtlandwirtschaftliche Bevölkerung durch. «So soll ihr Bemühen für die Bodenfruchtbarkeit, für die eigentlich alle zuständig sind, der Öffentlichkeit gezeigt werden», sagt Ulrich Hampl, Bodenexperte beim Fonds.

Die Finanzierung des Fonds geschieht über Spenden und Beiträge, ausserdem handelt der Fonds mit CO2-Äquivalenten und bietet Bodenpatenschaften und Unternehmensbeteiligungen an. Das Projekt Bodenfruchtbarkeitsfonds hat dieses Jahr die erste Pilotphase abgeschlossen.

Resultat: Besserer Boden

Ulrich Hampl dokumentiert regelmässig die Bodenentwicklung auf den Betrieben mit der Spatendiagnose. Dazu wurde pro Betrieb eine Demofläche definiert. Das Ziel ist laut Hampl, die ganze Ackerkrume mit Krümelstruktur zu versehen. Die Resultate zeigen eine positive Entwicklung. So konnte der Durchschnittswert der Krümel­tiefe über alle Höfe gesenkt werden. Die Krümeltiefe ist die Tiefe, bis zu der über 50 Prozent Krümelgefüge vorliegt. Sie lag vor vier Jahren bei zirka 10 cm und jetzt bei 15 cm.

AboBodenfruchtbarkeitsfondsLandwirt Anno Lutke Schipholt erweckt den Boden zum LebenDienstag, 16. November 2021

«Auch bei Biohöfen sieht es oft soaus, dass in der Unterkrume, so ab 10 bis 15 cm, kompakte Prismenstrukturen vorliegen, also wenig schwammartige Hohlräume sind und der Boden weniger belebt ist», sagt Hampl. Im Verlaufe des Pilotprojekts des Bodenfruchtbarkeitsfonds konnte bei den Projektbetrieben die Qualität der Unterkrume verbessert werden. Die Projektbetriebe erhalten jährlich eine Dokumentation der Bodenentwicklung auf ihrem Betrieb.

Informationen holen

Nichtprojektbetriebe können sich über das Magazin, das auf der Website des Fonds aufgeschaltet wird, über Bodenfruchtbarkeit informieren. Ausserdem sind Fachflyer zur nichtwendenden Bodenbearbeitung auf der Homepage verfügbar.

Weitere Informationen: www.bodenfruchtbarkeit.bio