Noch variiert der Befall der Grünen Salatblattlaus deutlich von Standort zu Standort. Bei einer Feldkontrolle, die Agroscope am Montag durchgeführt hat, waren jedoch in einer Parzelle in der Hälfte der kontrollierten Pflanzen Jungläuse der Grünen Salatblattlaus zu finden, schreibt Agroscope in ihrer Gemüsebau-Info. Die Forschungsanstalt empfiehlt, die Bestände regelmässig zu kontrollieren und bei Bedarf eine Behandlung durchzuführen.
Bekämpfung der Blattlaus
Zur Blattlausbekämpfung an Kopfsalaten im Freiland sollten in der ersten Kulturhälfte nützlingsschonendere Wirkstoffe wie Azadirachtin A (Biohop Delneem, Neem Maag, Neem-Azal-T/S) oder Pymetrozine (Plenum WG; aufbrauchen bis zum 1. Juni 2022) verwendet werden. Die Wartefrist beträgt eine Woche.
In der Phase mit starkem Zuwachs zum Ende der ersten Kulturhälfte bis Kopfschluss schützen gemäss Agroscope Applikationen mit systemischen Wirkstoffen die neugebildete Blattmasse am besten wie Spirotetramat (Movento SC, Wartefrist 2 Wochen) oder Acetamiprid (verschiedene Produkte, Wartefrist 2 Wochen).
Falscher Mehltau an Erbsen
In der vergangenen Woche herrschten optimale Infektionsbedingungen für Falschen Mehltau, zumindest in geschützten Kulturen. Diesbezüglich habe sich die Pilzkrankheit explosionsartig ausgebreitet. Die Forschungsanstalt empfiehlt, auf typische unförmig begrenzte Blattvergilbungen an den Oberseiten der Erbsenblätter zu achten und bei Bedarf eine Behandlung vorzunehmen.
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Gegen Falschen Mehltau können in Erbsen ohne Hülsen/Konservenerbsen Azoxystrobin (verschiedene Produkte, Wartefrist 2 Wochen), Mandipropamid (Revus, Wartefrist 2 Wochen) und Azoxystrobin + Difenoconazole (Alibi Flora, Priori Top, Wartefrist 1 Woche) angewendet werden. In Erbsenspezialitäten (mit Hülsen)/Kefen ist maximal eine Behandlung mit Cymoxanil (Cymoxanil WG; Anwendung vorübergehend bis zum 31. Oktober 2022) bewilligt. Die Wartefrist beträgt zwei Wochen.
Blattkrankheiten an Tomaten
Im Laufe der letzten 14 Tage liess sich in Tomaten insbesondere in Tunneln Blattnässe nicht immer vermeiden, was das Auftreten von Blattkrankheiten begünstigt hat. Nach und nach zeigt sich nun an verbräunten Blattspitzen der mausgraue Sporenrasen der Graufäule, oder auf den Unterseiten des Laubes anfälliger Sorten tritt der Sporenrasen der Samtfleckenkrankheit in Erscheinung.
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In dem von Agroscope beobachteten Fall waren an den Blattoberseiten noch keinerlei Befallssymptome sichtbar, weshalb der Ausbruch der Krankheit leicht übersehen werden kann.
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Bio: In sehr stark von Samtflecken betroffenen Sorten werden jetzt riesige Sporenmengen gebildet. Daher sollten befallene Pflanzenteile ausgebrochen, am selben Ort in einen Plastiksack verpackt und der Kehrichtverbrennung zugeführt werden. Gegen Botrytis an Tomaten sind Aureobasidium pullulans (Botector), Bacillus amyloliquefaciens (Amylo-X, Serenade ASO) und Laminarin (Vacciplant) bewilligt.
Tomaten unter Glas: Zur Bekämpfung von Graufäule sind mit einer Wartefrist von drei Tagen Cyprodinil + Fludioxonil (Avatar, Play, Switch), Fenhexamid (Teldor), Fenpyrazamin (Prolectus), Fludioxonil (Saphire), Fluopyram (Moon Privilege) sowie Pyrimethanil (Espiro, Papyrus, Pyrus 400 SC) bewilligt. Zur Spritzung gegen Samtflecken an Tomaten sind mit einer Wartefrist von drei Tagen Azoxystrobin + Difenoconazole (Alibi Flora, Priori Top) sowie Thiophanatemethyl (Cercobin; aufbrauchen bis zum 31.August 2022) zugelassen.