Laut dem Schweizer Obstverband (SOV) konnten mehr Kirschen vor den Frostnächten gerettet werden, als befürchtet worden war. Insgesamt erwartet man laut Mitteilung basierend auf der ersten Ernteschätzung von Ende Mai schweizweit 1'682 Tonnen Tafelkirschen. Die regionalen Unterschiede seien aber sehr gross.
Saison startet im Juli
Im Detail sieht die Ernteschätzung folgendermassen aus:
- Kategorie 28+: 775 Tonnen
- Kategorie 24+: 900 Tonnen
- Kategorie 22+: 7 Tonnen
Die geschätzte Menge liege 20 Prozent unter dem 5-Jahres-Schnitt (inklusive das Frostjahr 2017) und 17 Prozent unter dem Wert des letzten Jahres.
An dem 5. Juli werden während vier Wochen die grössten Mengen erwartet, die Startpreise legen Swisscofel und der SOV per Telefonkonferenz am 1. Juni fest. Wegen des kühlen Frühlings sind die Kirschbäume – wie die ganze Vegetation– rund zwei Wochen im Verzug.
Absatzprobleme bei den Brennkirschen
Als Folge der Corona-Krise sind die Lagerbestände von Kirsch und Zwetschgenbrand hoch. Gemäss SOV betrug der Absatzrückgang durch abgesagte Veranstaltungen und geschlossene Gastronomie 20 Prozent. Man empfehle den Brennkirschen-Produzenten, sich mit ihren Abnehmern in Verbindung zu setzen, um die Übernahme der Früchte zu sichern.
Wegen der Kirschessigfliege und aus Imagegründen sollten die Kirschen in jedem Fall geerntet werden, sagt Alois Schilliger, Präsident des Produktzentrums Destillate. Mehr über die Marktsituation bei den Brennkirschen lesen Sie hier.