Der Start ins Rübenjahr forderte viel Geduld – und auch Wetterglück war nötig. Nach einem äusserst trockenen und milden Februar wurden die ersten Rüben bereits Anfang März gesät. Als der ersehnte Regen dann endlich einsetzte, wollte dieser nicht mehr aufhören. Längere Trockenphasen gab es während der ganzen Aussaatperiode keine. So erstreckte sich die Rübensaat über mehre Wochen bis nach Mitte Mai.
Die Jugendentwicklung wurde durch Nässe, Kälte und Starkregen beeinträchtigt. Je nach Saatzeitpunkt entwickelten sich die jungen Pflanzen sehr unterschiedlich.
Monat ohne Niederschlag
Zwischen dem 20. Mai und dem 20. Juni fielen praktisch keine Niederschläge, zusätzlich trocknete die Bise die Böden aus. Die Rüben überstanden diese Periode erstaunlich gut und bildeten ein tiefes Wurzelwerk. Trotz schwierigen Bedingungen konnte bei zahlreichen Parzellen bereits Ende Mai der Reihenschluss beobachtet werden. Doch ähnlich wie die Aussaat erstreckte sich auch der Reihenschluss über mehrere Wochen.
Höchste und tiefste Werte
Die seit dem 1. April gemessenen Niederschläge unterscheiden sich je nach Anbauregion stark. Die östlichen Wetterstationen melden mit 347 mm den zweithöchsten Wert seit 2018. Demgegenüber sind die 233 mm für die westlichen Wetterstationen der tiefste Wert.
Auffallend ist, dass innerhalb der Regionen die Niederschlagsmengen sehr ähnlich sind. Der Unterschied der Niederschlagsmengen zwischen den Regionen hingegen entstand in der ersten Maihälfte sowie in den letzten Tagen.
Rübenrüssler und Rübenmotte verursachen Schäden
Die Blattkrankheiten haben sich bisher kaum verbreitet. Jedoch haben in einigen Regionen Rübenmotte und Rübenrüssler Schäden verursacht. Der Rübenrüssler hat sich vorwiegend in den Westschweizer Kantonen ausgebreitet. Sein Auftreten wurde erstmals in diesem Umfang beobachtet. Beide Insekten verursachen Schäden am Rübenkopf, welche Eintrittspforten für Sekundärinfektionen sein können.
Im Osten besser als im Westen?
Die Ergebnisse der ersten Proberodung wurden massgeblich von den Niederschlägen der letzten Tage beeinflusst. Im Westen wurde eine Ausbeute von 85,7 %, im Osten 84 % aufgezeichnet. Dementsprechend ist der durchschnittliche Ertrag bei den östlichen Erhebungsparzellen mit 48,2 t pro ha wesentlich höher als die 41,1 t pro ha der westlichen Parzellen. Beim Zuckergehalt ist das Verhältnis umgekehrt, 14,8 % im Westen im Vergleich zu 13,8 % im Osten. Der daraus berechnete Zuckerertrag liegt in beiden Anbauregionen unter dem fünfjährigen Durchschnitt. Die Resultate bestätigen somit die bisher eher gedämpften Ertragserwartungen.