Das Geschäftsjahr 2020 der IG Dinkel wurde durch die Corona-Pandemie und die verbundenen Massnahmen positiv beeinflusst. Erstmals seit der Einführung des Pflichtenhefts für Urdinkel 1996 seien nicht Missernten der Grund für den aktuellen Mangel an Urdinkel, schreibt die Interessengesellschaft in einer Medienmitteilung. Im Gegenteil, denn die Verkäufe im Detailhandel und bei Direktvermarktern nahmen deutlich zu und «der Absatz von Urdinkel ging buchstäblich durch die Decke», schreibt die IG Dinkel. Im Frühsommer blieben diverse Verkaufsgestelle daher leer.

Auch 2021 noch Lieferlücken

Trotz der guten Ernte 2020 auf einer Mehrfläche von rund 8 % gebe es auch in diesem Jahr Lieferlücken auf allen Labelstufen und in fast allen Absatzkanälen, heisst es weiter. Um die Knappheit kurzfristig zu lindern, habe der Vorstand Notmassnahmen beschlossen. So soll der Dinkelpreis auf die Ernte 2021 hin um 2 Franken angehoben werden. Auf die Ernte 2022 soll der Preis dann nochmals um mindestens 5 Franken steigen, was zu einer Mehlpreissteigerung von 10 Franken pro Dezitonne führen werde.

Flächenzuwachs soll verdreifacht werden

Ausserdem werde das angestammte Gebiet von 30 auf 40 km rund um die Sammelstellen erweitert und somit die Möglichkeit zum Zuzug weiterer Sammelstellen geschaffen werden, so die IG. Damit soll der Flächenzuwachs auf die Ernte 2022 hin verdreifacht und der Dinkelmarkt möglichst rasch wieder ausgeglichen werden. 

 

Generalversammlung auf dem Korrespondenzweg

Corona-bedingt wurde die Generalversammlung schriftlich durchgeführt. Rund 300 stimmten über das letztjährige Protokoll, den Jahresbericht, die Jahresrechnung 2020 und das Budget 2021 ab.

Die Jahresrechnung zeige einen ausserordentlichen Gewinn. Die ausgefallenen Messen und verbilligten oder gar stornierten Werbemassnahmen führten zu wegfallenden Kosten und das Warenlager sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich geschrumpft, schreibt die IG Dinkel. Mit den beschlossenen Preiskorrekturen wolle die IG die Wertschöpfung der Branche zukommen lassen.