Heute besteht ein Mangel an effizienten Bekämpfungsmöglichkeiten für Drahtwürmer, die Larven des Schnellkäfers. Sie fressen Löcher in Kartoffeln und verursachen so erhebliche Ernteausfälle, schreiben Agroscope und die Universität Freiburg in «Agrarforschung Schweiz». Bei der Suche nach einer biologischen Methode gibt es einen Teilerfolg zu verzeichnen
Pilz mit der Zwischenfrucht ausbringen
In einem Versuch wurde der Insekten-befallende Bodenpilz Metarhizium brunneum bei der Saat der Zwischenbegrünung im Spätsommer ausgebracht. Dank der mehrjährigen unterirdischen Larvenentwicklung der Drahtwürmer müsse die Behandlung nicht zwingend während der Kartoffelsaison erfolgen, erläutern die Forschenden. Dank der hohen Bodentemperaturen gegen Sommerende könne der Pilz besser infizieren und bleibe – dank der Pflanzendecke vor Umwelteinflüssen geschützt – länger wirksam.
Stark erhöhte Sterblichkeit
In den behandelten Böden habe man den Pilz in erhöhter Konzentration nachweisen können, heisst es weiter. Über acht Monate bis zum Kartoffelanbau sei er praktisch gleich vital geblieben. Das bestätigte auch der Laborbefund, dass dieser Boden die Sterblichkeit der Drahtwürmer stark erhöhte.
Weiterhin zu hohe Schäden
Leider resultierte trotzdem nur auf zwei von zehn Versuchsfeldern der gewünschte Effekt: Nur dort konnten die Kartoffelschäden signifikant reduziert werden.
Für den zuverlässigen Einsatz in der Praxis müsse die Pflanzenschutzstrategie noch weiter verbessert werden, schlussfolgern die Studien-Autoren. Allerdings waren auch Behandlungen mit zugelassenen chemisch-synthetischen Wirkstoffen nicht erfolgreicher.