Der Luzerner Kantonsrat hat die Strategie zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität diese Woche zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Kanton legt damit die Prioritäten, Massnahmen und den Ressourcenbedarf für die kommenden Jahre fest.
Marktkonforme Förderung
So sollen einheimische Arten und deren genetische Vielfalt gefördert werden, invasive gebietsfremde Arten sind zu bekämpfen, auch mit Verkaufsverboten. Die ökologische Infrastruktur ist zu unterhalten und auszubauen, dabei geht es auch um besseren Schutz der Moore. Der Zustand und die Veränderung der Biodiversität sind zu überwachen.
Der Kantonsrat hat zudem diverse Anträge gutgeheissen. So ist vor allem im Siedlungsraum die Biodiversität zu stärken und der Biolandbau soll gefördert werden. Diese Förderung soll allerdings mit der Aufnahmefähigkeit des Marktes abgestimmt werden. Angenommen wurde auch ein Antrag, dass zur Umsetzung dieses Planungsberichtes zusätzliche finanzielle Mittel einzusetzen sind. Zur Verfügung stehen künftig fünf Millionen Franken jährlich, 1,2 Mio mehr als bisher. Zusammen mit den Beiträgen des Bundes stehen dem Kanton Luzern für die Förderung der Biodiversität jährlich 40 Millionen Franken zur Verfügung.
Gesellschaft in die Pflicht
Der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV) begrüsst die Strategie für mehr Biodiversität. Vor allem, dass jetzt endlich die ganze Gesellschaft in die Pflicht genommen wird, und nicht nur auf die Bauern gezeigt werde, betont Präsident Jakob Lütolf. Die Landwirtschaft habe nämlich – auch dank der Agrarpolitik – in den letzten 20 Jahren sehr viel für mehr Ökologie und Biodiversität getan. Es sei nun richtig, den Fokus vermehrt auch ins Siedlungsgebiet zu legen. Dort sei es bedenklich, wie teils Steinwüsten statt Grün um Gebäude dominieren. Die vermehrte Begrünung des Siedlungsgebietes verbessere nicht nur die Biodiversität, sondern diene auch dem Klimaschutz.