Lindau ZH: Die letzten schönen Tage haben dazu geführt, dass der Rapserdfloh wieder vermehrt aktiv ist. Diese Aktivität kann man mit Hilfe von Fangschalen überprüfen. Nur wenn es in den letzten drei Wochen mindestens 100 Käfer in der Falle hatte, ist ein erneuter Pflanzenschutzmitteleinsatz nötig. Andernfalls wird der Käfer nicht mehr genügend Eier ablegen, um einen Schaden anzurichten. Muss man eine zweite Behandlung durchführen, ist zwingend eine Sonderbewilligung bei der Fachstelle Pflanzenschutz zu besorgen.
Knollenartiges Gebilde
Das Wetter im Moment ist optimal für die Entwicklung der Kohlhernie. Diese braucht nämlich einen feuchten Boden und hohe Temperaturen, damit die Sporen die Rapswurzeln befallen können. Ein Befall zeigt sich durch die typischen Welkeerscheinungen. Reisst man die Pflanzen aus, sieht man an den Wurzeln Verdickungen und knollenartige Gebilde. Diese Tumore verhindern die Bildung von Pfahl- und Seitenwurzeln, weshalb in der Pflanze ein akuter Wassermangel entsteht. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich.
Tolerante Sorten aussäen
Indirekt hilft die Aussaat von toleranten Sorten wie SY Alister (einzige offiziell zugelassene Sorte auf Feldern mit Kohlhernie-Befall), das Aufkalken des Bodens auf einen pH-Wert von 7,2 sowie der Einsatz von Kalkstickstoff. Durch die konsequente Bekämpfung von Hirtentäschel, Ackersenf, Hederich, Schaumkraut und Sumpfkresse, die ebenfalls Wirtspflanzen für Kohlhernie sind, kann ausserdem verhindert werden, dass sich die Krankheit weiter ausbreiten kann. Da die Sporen mehr als zehn Jahre im Boden überleben können, empfiehlt sich nach einem Befall ausserdem, eine Anbaupause einzuhalten.