Bei der Braunvieh Rasse wurden drei neue Haplotypen gefunden. BH6 (Brown Swiss Haplotyp 6) betrifft die Zuchtrichtung Brown Swiss, OH4 (Original Braunvieh Haplotyp 4) und OH9 (Original Braunvieh Haplotyp 9) betrifft das Original Braunvieh.
Reinerbigkeit führt zu Frühaborten
Alle drei Haplotypen führen im reinerbigen Zustand zu Frühaborten. Das heisst, wenn ein Embryo das fehlerhafte Allel von beiden Elterntieren erhält, geht der Embryo innerhalb der ersten Wochen ab. Tiere, welche nur Träger dieses Erbfehlers sind, also nur ein Allel erhalten haben, haben keinerlei Einschränkungen. Werden also zwei Trägertiere miteinander verpaart, wird der Embryo zu 25 % im frühen Stadium der Trächtigkeit unerkannt abgehen, 25 % der Nachkommen werden frei sein und 50 % der Nachkommen Träger. Trägertiere werden mit O4C, O9C und B6C gekennzeichnet.
Stiere wie Jeff, Arcas oder Rubio betroffen
Trägertiere sind momentan noch wenig verbreitet. Bei OH4 liegt die Frequenz bei 4.5 Prozent, bei OH9 bei 3.9 Prozent und bei BH6 bei 3.4 Prozent. Folgende aktuelle Stiere sind Trägertiere: BH6: Jeff, Boss, Val PP, Jansrud, Echo; OH4: Anakin, Arcas, Zarno, Vulpin; OH9: Rubio, Nobleman, Orststock, Lopper, Kendi.
Risikopaarungen vermeiden
Entscheidend ist nun, dass keine Trägertiere oder nicht genotypisierte Nachkommen von Trägertieren miteinander verpaart werden. Damit können Risikopaarungen vermieden und das Risiko von Frühaborten kann vermindert werden.