Wer einen Stier sucht, der wird am Schweizerischen Zuchtstierenmarkt in Thun BE sicher fündig. Vom reinen Simmentaler-, über den Swiss Fleckvieh-, bis hin zum Red Holstein- und Holsteinstier reicht jeweils die grosse Palette. Auch diese Woche war es wieder soweit und der Präsident Ueli Bach, Turbach BE, und der Geschäftsführer Christian Berger, Aeschi b. Spiez BE, konnten viele Müneler, Züchter und Käufer in Thun begrüssen. Am meisten Söhne wurde von den Stieren Unic, Odyssey und Fabbio aufgeführt.
Sind die gesexten Samendosen schuld?
Sprach man mit den Züchtern, so war der Markt bei den Simmentaler und Swiss Fleckviehstieren sehr lebendig. Hingegen lief der Handel mit RH- und Holsteinstieren eher harzig.
Hier befürchten einige Muniverkäufer, dass die Schuld bei den gesexten Samendosen, welche die KB-Organisationen vermehrt anbieten, zu suchen sei. So werden bei diesen Rassen die besten Kühe mit solchen X-Dosen belegt und für den Rest werde ein Maststier eingesetzt. Da brauche es keine stark eingekreuzten Natursprungstiere mehr. Hingegen sei das Angebot an gesexten Dosen bei den Simmtaler- und Swiss Fleckviehstieren noch nicht so gross und man greife eher auf einen Natursprungstier mit bewährter Abstammung zurück.
Mister-Wahl bildet einen Höhepunkt
Ein grosser Höhepunkt am Thuner-Stierenmarkt sind jeweils die Mister-Wahlen. Hier wird bei jeder Rasse zuerst das Mister-Stierenkalb gewählt. Und bei den älteren Stieren kommt es dann zur Wahl des Misters Thun. Bei den Simmentaler hatte das schönste Stierenkalb Hansueli Brügger aus Frutigen BE mit seinem Picasso Firn (Züchter Benz und Björn Brand, Lauenen b. Gstaad).
Beim Swiss Fleckvieh stand Rolf Dummermuth aus Fahrni b. Thun BE mit seinem Odyssey Toni zuoberst auf dem Podest (Züchter Hanspeter Fuss aus Teuffenthal BE). Und Mister-Stierenkalb bei den Red Holstein/Holstein wurde Schüpachs Galba Toledo von Jakob Schenk, Eggiwil BE (Züchter Walter und Michael Schüpbach, Signau BE).
Die Stierenparade der Sieger war eindrücklich
Eindrücklich präsentierten sich die Sieger der älteren Kategorien. Mister Thun bei den Red Holstein wurde der sehr korrekte Acme Ginas-Boy von Daniel und Andrea Schwarz aus Uetendorf BE. Ginas-Boy ist nicht nur schön, sondern stammt mit Rustler Gina auch aus einer ehemaligen Europameister-Teilnehmerin ab.
Beim Swiss Fleckvieh hatte der schön rot gefärbte Puk Swindal von Hansueli Aebersold, Beatenberg BE und Peter Fankhauser, Oberthal BE die Nase vorne. Und Mister Thun bei den Simmental wurde der eindrückliche Hektor Ami von Michael Gerber aus Heimenschwand BE (Züchter Ueli Oesch, Schwarzenegg BE).
Nicht nur schöne Stiere wurden geehrt. Auch zwei längjährige Stierenwärter von Thun bekamen durch ihren Einsatz ein Präsent überreicht. Es sind dies Daniel Bieri, Unterseen BE (20 Jahre) und Hans von Allmen aus Grindelwald BE (10 Jahre).
Peter Fankhauser
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