Bei der August-Zuchtwertschätzung beim Swiss Fleckvieh, kam für einen Stier die Stunde der Wahrheit. Der vieleingesetzte Trachsel's Ladd Hardy bekam seinen ersten töchterbasierten Zuchtwert und der kann sich durchaus sehen lassen. Der aus der Zucht von Urs Trachsel, Oberbütschel BE stammende Hardy hat jetzt 83 Töchter im Leistungszuchtwert und 38 Töchter wurden linear beschrieben. Der Ladd-Sohn vererbt +398 kg Milch +0,23% Fett und +0,24% Eiweiss was ihm einen ISET von 1204 einbringt. Vergleicht man seinen letzten genomischen Zuchtwert vom April mit demjenigen von heute, büsste Hardy doch 290 kg Milch ein. Hingegen konnte er sich in den Milchinhaltsstoffen stark verbessern. Punkto Melkbarkeit und Töchterfruchtbarkeit lässt Hardy keine Wünsche offen. Hingegen haben seine Töchter eine erhöhte Kälbersterblichkeit. Was ihm schlussendlich «nur» einen IFF von 107 einbringt. Im Exterieur fallen vor allem die Traumeuter (Note 137) auf. Sehr breite Hintereuter, mit hoher Aufhängung und starker Beaderung. Auch eine einwandfreie Zitzenanlage und die sehr breiten Becken lassen keine Wünsche offen. Sicher muss die Bemuskelung und die Beckenneigung im Auge behalten werden.

Frisco mit höchsten ISET

Trotz eines ISET von 1204 von Hardy reicht dies nur für den achten Platz. Den Spitzenplatz nimmt der Stier Frisco mit einem ISET von 1249 ein. Frisco hat enorm hohe Inhaltsstoffe mit -208 kg Milch. Er vererbt sehr tiefe Zellzahlen und auch der Geburtsablauf von ihm und seinen Töchtern ist sehr gut. Im Exterieur, wo 73 Töchter beurteilt sind, fallen vor allem die sehr guten Euter und das starke Format auf, was ihm einen ITP von 116 einbringt. Sicher muss beim Fundament, betreffend Hinterbeinstellung, ausgegelichen werden. Mit einem ISET von 1242 folgt der Petran-Sohn Ophir. Plus 153 kg Milch, -0,38% Fett und +0,00% Eiweiss sind seine Leistungszahlen. Ophir hat mit 127 den höchsten IFF-Zuchtwert von allen SF-Stieren. Die hohe Fruchtbarkeit seiner Töchter, die sehr guten Geburtseigenschaften und die tiefen Zellzahlen sprechen für ihn. Odesso (1232 ISET), Tauron (1230) und Orlando (1227) sind die weiteren Verfolger.

Vinos Florino aus Stadler Fleurette

Schaut man die Liste nach Exterieur (ITP) an führt diese der neu beförderte Stier Florino mit 131 Zählern an. Florino ist ein Vinos-Sohn aus der bekannten Stadler-Fleurette. Von ihm sind bis jetzt 58 Töchter linear beschrieben. Betreffend Typ- und Eutereigenschaften lässt Florino keine Wünsche offen. Florino macht mittelgrosse Kühe mit viel Tiefe und Stärke. Auch betreffend der Milchleistung und den Milchinhaltsstoffen überzeugt der Stier. Leider vererbt Florino eine schlechte Töchterfruchtbarkeit und auch die Kalbeeigenschaften seiner Töchter lassen zu wünschen übrig, was im schlussendlich nur einen IFF von 95 einbringt. Mit 126 ITP-Punkten folgt der Stier Bivio. Danach kommen die Stiere Donald (125), Kleo (124), Hardy und Freestyler mit je 123 Punkten. Für das Swiss Fleckvieh war die August-Zuchtwertschätzung eine grosse Ausbeute. Dabei stammen die neu beförderten Stiere nicht nur von bekannten Schaudiven ab, so haben die Stiere Roman und Leandro auch Mütter, welche über 100 000 kg Milch leisteten. Swissgenetics konnte folgende SF-Stiere neu befördern:

Flims (Lons x Voltaire)

Florino (Vinos x Stadler)

Hardy (Ladd x Loyd)

Kleo (Valdo x Renato)

Leandro (Costa x Pickel)

Roman (Morris x Sten)

 

Peter Fankhauser