Andreas Hofer bewirtschaftet einen Milchwirtschaftsbetrieb in Zollikofen BE. Seine Strategie ist, dass seine Kühe viel Gras direkt auf der Weide fressen können. Diese hat er auch mit der Anschaffung eines Melkroboters beibehalten.

Kein Weidetor

Für ein Kampagnenvideo für Lely mit dem Thema «Weiden mit Melkroboter» berichtet Andreas Hofer von seinen Erfahrungen vor der Kamera. Der Landwirt stellt seinen 45 Kühen 6,5 haWeide zur Verfügung – alles an einem Stück, also System Kurzrasenweide. Er versucht im Frühling möglichst früh mit dem Weiden anzufangen. Dann ist der Anteil Weidefutter noch recht klein. April bis Mai nimmt dann die Menge mit dem Graswachstum ständig zu, und beträgt dann rund 60 bis 70 Prozent. Den restlichen Bedarf füttert der Landwirt im Stall zu.

Hofers Augenmerk liegt darauf, von Frühling bis Herbst keine Gülle und Mist von den Kühen auf der Weide einzusetzen. Gedüngt wird hingegen im Frühling mit Gärgülle von einem Schweinebetrieb und mit Kunstdünger. Zudem versucht Hofer, möglichst wenig zu mähen,damit die Kuhdrecke nicht verschleift werden und die Schmackhaftigkeit des Grases immer erhalten bleibt.

«Die Kühe müssen gerne draussen fressen gehen», erzählt Andreas Hofer. Die Kuhdrecke wachsen gut ein und es gibt wenig Geilstellen auf der Weide. Im Sommer müsse man Geduld haben, Altgras fressen dann die Kühe gerne im Herbst oder im nächsten Frühjahr.

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Von Mitte März bis Ende November haben die Kühe freien Zugang zur Weide und dies während 24 Stunden. In Andreas Hofers Roboterlaufstall ist freier Kuhverkehr. Wenn die Kühe für eine Zeit im Stall bleiben müssten, so gibt es nachher eher einen Stau vor dem Melkroboter. Können sie frei entscheiden, so sind meist nur wenige Tiere gleichzeitig im Stall. Die meisten Melkungen sind am Morgen, wenn Andreas Hofer und sein Vater im Stall sind. Am Abend vor dem Sonnenuntergang weiden die Tiere lieber.

Die Grasnarbe auf der Kurzrasenweide ist gut und es hat praktisch keine Geilstellen zu finden. Jedoch liegen vertrocknete Büschel von Ausläuferstraussgras herum. «Die Kühe jäten selbst», sagt Andreas Hofer. Im Frühjahr wird die Weide stark gestriegelt. Eine Übersaat sei bisher noch nie nötig gewesen.

Kühe wollen Blätter fressen

«In einer gut geführten intensiven Umtriebsweide oder Kurzrasenweide fressen die Kühe tief», sagt Remo Petermann, Lehrer und Berater am BBZN Schüpfheim LU. Er stand ebenfalls für das Praktikervideo vor der Kamera. Das tiefe Abfressen fördere die Triebdichte des Bestandes und sorge für eine gute Futterqualität im folgenden Aufwuchs. «Viele Bauern sind im Frühjahr und bei jedem Umtrieb zu spät dran mit weiden», erklärt der Weidespezialist.

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In eine frische Weide sollte man idealerweise im Drei-Blatt-Stadium des Englischen Raigrases. Denn «Kühe wollen Blätter fressen. Die Stängel lassen sie stehen», wie Petermann sagt. Wenn man früh genug in eine Weide geht, können die Kühe immer junges Gras fressen. Die jungen Blätter haben den höheren Gehalt an Energie und Eiweiss als Stängel. «Wenn jemand einen Melkroboter hat, ist es umso wichtiger, den Kühen eine gute Grasqualität auf der Weide anzubieten, damit sie gerne fressen gehen.

Unter Roboterbetrieben sei das System intensive Umtriebsweide weiter verbreitet als die Kurzrasenweide. Bei der Umtriebsweide kommen die Kühe meist nach dem Melken im Roboter in eine neue Weide. Dies wissen die Kühe und gehen daher gerne und öfter melken. Damit man die ideale Auftriebshöhe erwischt, sollte man die Grashöhe messen. Oft wird dies mit einem Grasmessgerät ermittelt wie dem Rising-Plate-Meter (RPM). 15 Klicks auf dem RPM seien ideal für den Weideeintritt bei Umtriebsweiden.

Praktisch einrichten

Für Betriebsleiter, die Melkroboter mit Umtriebsweide kombinieren wollen, empfielt der Fachmann, sich gut fürs Weiden einzurichten mit guter Umzäunung und Weidewegen, damit der Weidewechsel mit wenig Aufwand passieren kann.

Simis Farmproductions besuchte und filmte für die Lely-Kampagne vier Betriebe.