Ein zu frühes Bestossen der Weiden ist fast nicht möglich. Bei der Frühlingsweide steht die Wiesenpflege und nicht das Futter für die Tiere im Vordergrund. Mit dem Pflegeweidegang soll deshalb sehr früh gestartet werden, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
- Der Boden ist genügend trocken.
- Das Pflanzenwachstum hat eingesetzt, es beginnt zu grünen.
Boden genug abgetrocknet
Damit die positiven Effekte eintreten, muss der Boden genügend abgetrocknet sein. Denn wenn durch die Frühlingsweide Trittschäden entstehen, ist dies kontraproduktiv.
Sobald die Vegetationsruhe endet, die Tagesmitteltemperatur von sieben aufeinanderfolgenden Tagen über 5°C beträgt und das Gras zu wachsen begonnen hat, sollte mit der Frühlingsweide begonnen werden. Dies kann im Talgebiet während eines schönen Frühlings schon ab Anfang März, teilweise sogar schon im Februar der Fall sein.
Nur ein bis zwei Tage
Wichtig bei der Frühlingsweide ist, dass der Bestand noch nicht hochgewachsen ist. Man sollte das Gefühl haben, dass die Tiere zu wenig Futter auf der Weide finden. Die Weidefläche wird grosszügig eingezäunt und nur kurz – ein bis zwei Tage – bestossen.
Mehr in Bewegung
Durch diese Massnahmen sind die Tiere mehr in Bewegung auf der Weide als beim normalen Beweiden. Die Weidedauer sollte auf wenige Stunden beschränkt werden, denn der Bestand soll überall vom Verbiss und Tritt profitieren, jedoch nicht übernutzt werden. In dieser Phase holen die Tiere nur einen kleinen Teil des Futters auf der Weide. Neben dem Pflegeweidegang gewöhnen sich die Tiere schrittweise wieder ans frische Wiesenfutter.
Die Weide, bei welcher mit der Frühlingsweide begonnen wird, sollte jedes Jahr gewechselt werden.
Weitere Vorteile
Zusätzlich kann mit der Frühlingsweide eine Übersaat z. B. per Hand mit dem Säsack/Säkessel durchgeführt werden, um vorhandene Lücken (Mäuseschäden, Auswinterungen usw.) zu schliessen. Die Tiere funktionieren nach der Übersaat als Walze und trampeln das Saatgut an. Ebenfalls kann mit der Frühlingsweide der Futterberg im Frühling etwas abgeflacht und gestaffelt werden. Weiter erfolgt die Fütterungsumstellung mit den kurzen Besatzzeiten und geringen Anteil Weidefutter früh, jedoch langsam.