Eine Untersuchung auf Waldflächen in den Kantonen Zug und Zürich zeigt, dass die Kirschessigfliege das Ökosystem Wald substanziell beeinflusse, wie die Fachzeitschrift «Wald und Holz» in der aktuellen Ausgabe (online nicht verfügbar) berichtet.
Weitreichende Konsequenzen
So stellten die Forscherinnen und Forscher einen starken Befall von Früchten der Waldpflanzen fest. Die Studie lasse vermuten, dass «diese Invasion weitreichende ökologische Konsequenzen wie die reduzierte Samenausbreitung, die Verdrängung einheimischer Fliegenarten und die Reduktion von Nahrungsquellen frugivorer Tiere, insbesondere Vögel, zur Folge hat.» Und auch auf die Ökosystemleistungen des Waldes für die Menschen wirkt sich die Kirschessigfliege aus: Beerensammler dürften laut Bericht künftig das Nachsehen haben.
Welche Pflanzen sind betroffen?
In Wäldern wächst eine ganze Reihe von Sträuchern und kleineren Bäumen, deren Früchte für die Kirschessigfliege attraktiv sein können. Eine Untersuchung im Rahmen des europäischen InvaProtect, einem Projekt mit Schweizer Beteiligung, listet folgende Gewächse auf:
- Brombeere
- Kornelkirsche
- Schwarzer Holunder
- Kreuzdorn
- Roter Hartriegel
- Vogelkirsche
Regionale Unterschiede
Weniger betroffen seien Gemeiner Schneeball, Heckenkirsche, Vogelbeere und Weissdorn. Der Befall von Wildfrüchten sei allerdings auch abhängig von der jährlichen Populationsentwicklung und dem Standort, weshalb regionale Unterschiede möglich seien. Dank unterschiedlichen Reifezeiträumen stehen der Kirschessigfliege in Hecken und Wäldern während der ganzen Saison Wirtsfrüchte zur Verfügung.
Beachten bei neuen Hecken
Werden Hecken neu gepflanzt, empfehlen die Forschenden, statt Brombeeren z. B. Weissdorn, Schwarzdorn oder Hagebutte (Hundsrose) zu wählen. Damit enthält die Hecke zwar die für den Vogelschutz wichtigen Dornsträucher, ist aber weniger attraktiv für die invasive Fliege.