Die Fütterungsarbeiten gehören in der Milchviehhaltung neben dem Melken zu den arbeitsintensivsten Tätigkeiten. Täglich sind meist mehrere Grund- und Kraftfutterkomponenten zu entnehmen, zu transportieren, vorzulegen und nachzuschieben.[IMG 2]
Hinzu kommt der Trend zu mehr Weidehaltung mit vielen Vor-, aber auch einigen Nachteilen. Automatisierte Futtervorschiebetechniken können dazu beitragen, Arbeitszeit einzusparen und flexibler einzusetzen sowie die Tiere bedarfs- und leistungsgerecht zu füttern.
Raufutter für nachhaltige Milch
Die Fütterung von Raufutter ist eine Grundlage für die standortgerechte und nachhaltige Milchproduktion. Nur Wiederkäuer können den Aufwuchs von Wiesen und Weiden in frischer, getrockneter oder auch silierter Form zu Milch und Fleisch umwandeln und damit massgeblich zur schweizerischen Lebensmittelversorgung beitragen.
Da heutzutage das Leistungspotenzial der Milchkühe mehr und mehr ausgeschöpft wird und damit auch vermehrt Gefahr von Stoffwechselproblemen besteht, sind einige wesentliche Punkte bei der Fütterung zu beachten:
- Qualität: Grundfutter für laktierende Kühe, aber auch für Galtkühe sollte von erstklassiger Qualität und gleichzeitig hygienisch absolut einwandfrei sein. Im Futter darf kein Schimmel vorhanden sein!
- Verdaulichkeit: Sie muss hoch sein, damit viel Milch gebildet werden kann.
- Struktur: Sie sollte ausreichend sein (mehr als 50 Wiederkauschläge pro Bolus), damit genügend Puffersubstanzen mit dem Speichel in den Pansen gelangen.
- Schmackhaftigkeit: Sie sollte ausgezeichnet sein, damit sehr viel Grundfutter aufgenommen werden kann.
- Zeiten: Kühe sollten gleichmässig gefüttert bzw. geweidet werden. Die gleichen Tageszeiten für die Futtervorlage, für den Weideaustrieb, für das Nachzäunen und für das Nachschieben des Futters im Stall sollten immer eingehalten werden. Kühe mögen keine Veränderungen. Futterumstellungen auf eine frische Weide sollten erst nach erfolgter Stallfütterung durchgeführt werden.
- Ruhe: Lärm durch Güllerührwerke und andere Maschinen stört bei der Futteraufnahme und sollte vermieden werden. Stalllüfter mit geringen Lärmemissionen sollten bevorzugt werden.
- Licht: Es ist wichtig für die Futteraufnahme und die optimale Verdauung. Im Kopfbereich der Tiere sollte eine Beleuchtungsstärke von 100 bis 150 Lux vorhanden sein.
Aus arbeitswirtschaftlicher Sicht ist es wichtig, dass die Klauenpflege vor dem Weideaustrieb erfolgt. Weiter sind Weideeingänge und Tränkestellen so zu gestalten, dass sie einerseits gut erreichbar und andererseits möglichst befestigt sind, um auch bei Regenwetter gut begehbar zu sein.