Motionär Peter Hegglin (Mitte, ZG) machte gleich zu Beginn der Debatte im Ständerat die Dringlichkeit seines breit abgestützten Vorstosses klar: «Nach neusten Zahlen von Agroscope ist die Bestäubung weder aktuell noch langfristig gesichert.» Untersuchungen an 101 Standort in der Schweiz hätten ergeben, dass die Bestäubung bei einigen Kulturen ungenügend sei. «Deshalb ist die Förderung von Honig- und Wildbienen in der Nähe von bestäubungsabhängigen Kulturen zentral», so Hegglin.
Forschen und Sichern
Hegglins Vorstoss verlangt vom Bundesrat, mit einer Reihe von Massnahmen die Bestäubung von Pflanzen nachhaltig zu sichern und wenn nötig die noch fehlenden gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen. Der Bund soll unter anderem ein Monitoring von Wild- und Honigbienen aufbauen und die Unterstützung der Landwirtschaft für erforderliche ökologische Leistungen fortführen. Weiter müsse die Forschung zur Bestäubung zum Schutz der Bestäuber gestärkt werden.
Mit bestehenden Mitteln umsetzen
Umweltminister Albert Rösti versuchte den Ständerat davon zu überzeugen, dass das Anliegen der Bestäubung in der zweiten Umsetzungsphase der Strategie Biodiversität berücksichtigt werden könne. Dies mit den bestehenden Mitteln, um das Bundesbudget nicht weiter zu belasten. «Letztlich gilt: Je mehr Biodiversität besteht, desto mehr Nahrung ist vorhanden, auch für die Insekten selbst», argumentierte Rösti.
Mit 35 Ja- zu 5 Neinstimmen bei zwei Enthaltungen stimmte die kleine Kammer aber klar für die Motion. Der Schweizerische Imkereidachverband (Apisuisse) zeigt sich in einer Mitteilung erfreut über den Entscheid. Man hoffe, dass sich auch der Nationalrat diesem Votum mit der gleichen Überzeugung anschliessen werde.