Die Dunkle Biene (Apis mellfiera mellifera) gilt als die einzige Schweizer Bienenrasse, wie einer Broschüre des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) zu den einheimischen tiergenetischen Ressourcen zu entnehmen ist. Durch den Import südlicher Rassen wie der Carnica-Biene oder von Zuchtformen wie Buckfast sei die Dunkle Biene hierzulande in Bedrängnis geraten und daher als reine Rasse «nicht mehr so häufig anzutreffen». Beim BLW ist die Rede von 1'000 Königinnen. Laut FAO sei Apis mellifera mellifera aber nicht gefährdet. Hier liegt im Hinblick auf die Pläne des Bundesrats das Problem.
Keine Beiträge mehr vorgesehen
Im Rahmen der Vernehmlassung zu den neuen Beiträgen an die Halter(innen) gefährdeter Schweizer Nutztierrassen sieht der Bundesrat keine Fördergelder mehr für die Dunkle Biene vor – der Gefährdungsstatus habe nicht festgestellt werden können. Das teilt der Verein Mellifera.ch mit und kritisiert die Pläne scharf. Denn auch die Beiträge für Erhaltungsprojekte und die allgemeine Bienenzucht sollten empfindlich reduziert werden. «Damit wird die Bedeutung der Biene krass ignoriert.»
Wichtig für die europäische Population
Tatsächlich sei der Bestand in der deutschsprachigen Schweiz bedeutend für die europäische Population, schreibt mellifera.ch auf seiner Website. Es gebe beinahe 60'000 Bienenvölker dunkler Abstimmung, denen eine hohe ökologische, wirtschaftliche und kulturelle Wichtigkeit zukomme. In den Voralpen und Alpen bestünden grosse zusammenhängende Populationen, speziell im Kanton Glarus, der seit 30 Jahren ein kantonales Schutzgebiet für die Dunkle Biene ist.
Als beitragsberechtigte Tierart zählen
Der Verband fordert in seiner Mitteilung den Bundesrat dazu auf, die Dunkle Biene als beitragsberechtigte Tierart in die Verordnung aufzunehmen. Auch die Erhaltungsprojekte seien weiterzuführen.