Sowohl die Initiative des Kantons Bern als auch jene des Thurgaus wollen die Produktion von Schweizer Zucker agrarpolitisch und durch die Forschung weiterhin zu unterstützen. Hintergrund sind die bisher befristet beschlossene finanzielle Förderung und der internationale Preiskampf beim Zucker.
Zusätzlicher Beitrag seit 2022
Seit dem letzten Frühling sind Bestimmungen in Kraft, die den Einzelkulturbeitrag für Zuckerrüben, einen zusätzlichen Beitrag für Bio- und IP-Rüben sowie einen Mindestgrenzschutz bis 2026 sichern. Ausserdem wurde im selben Zug die Forschung bei Agroscope im Bereich Zuckerrübenbau intensiviert. Die Kantone Bern und Thurgau, auf deren Gebiet die beiden Schweizer Zuckerfabriken stehen, wollen eine gute Anschlusslösung für die Zeit nach 2026 erwirken.
Selbstversorgungsgrad erhalten
Die beiden Standesinitiativen verlangen, dass der Selbstversorgungsgrad der Schweiz mit einheimischem Zucker mindestens auf dem Niveau der vergangenen Jahre gehalten wird. Neben den bewährten Massnahmen solle der Bund Forschungsprojekte unterstützen, welche die ökologisch und sozial nachhaltige Ausrichtung des Rübenanbaus fördern. Sowohl Bern als auch der Thurgau argumentieren damit, dass die Zuckerproduktion in der Schweiz nachhaltiger sei als im Ausland. Ausserdem würden viele Arbeitsplätze davon abhängen.
Ein Preis, der sich lohnt
Das Augenmerk soll insbesondere auf die Entwicklung resistenter Rübensorten, neuartiger, ökologischer Anbauarten und nachhaltiger Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmethoden liegen. «Selbstversorgung, Nachhaltigkeit und Swissness haben ihren Preis», heisst es in der Berner Initiative. Es sei aber eine lohnende Sache.
Der Branche Sicherheit geben
Dieser Meinung scheint auch die Wirtschaftskommission des Ständerats (WAK-S) zu sein. Mit 8 zu 3 Stimmen bei 2 Enthaltungen nahmen die Mitglieder beide Standesinitiativen an. Gemäss Mitteilung wollen sie die bis 2026 befristeten Massnahmen zwar nicht einfach unverändert weiterführen, aber der Branche Sicherheit geben.