Bis 2026 werden die bewährten Massnahmen beim Grenzschutz (70 Franken pro Tonnen Zucker) und die Einzelkulturbeiträge (2'000 Franken pro Hektare, mit einem Zuschlag von 200 Franken für IP und Bio) weitergeführt, das Landwirtschaftsgesetz entsprechend geändert. Das haben National- und Ständerat entschieden. In einer gemeinsamen Mitteilung zeigen der Schweizer Bauernverband, der Schweizerische Verband der Zuckerrübenpflanzer (SVZ) und die Schweizer Zucker AG ihre Erleichterung und Freude. «Wir hoffen, dass jetzt wieder vermehrt die dringend notwendigen Zuckerrüben angebaut werden», wird SVZ-Präsident Josef Mayer zitiert. Aber billige Importware ist leider nur eines der existenziellen Probleme der Zuckerbranche.
Es braucht nicht nur Bio- und IP-Rüben
Zwar versprechen Grenzschutz und feste Einzelkulturbeiträge gemäss Mitteilung Planungssicherheit und faire Marktbedingungen. Es bleiben aber die Herausforderungen durch Krankheiten und Klimaeinflüsse.
Man gewinne mit dem Entscheid des Parlaments vor allem die benötigte Zeit, um den Anbau von Zuckerrüben nachhaltiger zu gestalten. Dies nicht nur im ökologischen, sondern auch im ökonomischen Sinne. Denn zwar seien Bio- und IP-Suisse-Rüben zunehmend beliebt, um ausreichende Mengen bereitstellen zu können, brauche es aber mittelfristig weiterhin auch den konventionellen Anbau.
Zusammenarbeit für die Forschung
SBV, SVZ und die Schweizer Zucker AG sehen die Forschung am Zug, um weiter resistente Sorten zur Reduktion des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes zu finden. Der politische Entscheid für den einheimischen Zucker bestätige die Arbeit des Forschungsnetzwerks zur Rettung des heimischen Rübenanbaus. Pflanzer würden sich aktiv mit Feldversuchen beteiligen und die Fabriken investierten und diversifizieren, so die Versprechung. Mit Letzterem wolle man mehr aus der Rübe machen und energieeffizienter werden.
Auch für die Landesversorgung wird der Parlamentsentscheid positiv gewertet. So könnten 70 Prozent der Nachfrage nach Zucker mit der eigenen Produktion gedeckt werden. Ausserdem liege damit die Aufstockung der Pflichtlager in den eigenen Händen.