An historischem Ort bei der Schlacht Sempach begrüsste Präsident Peter Hegglin zur Gesellschafterversammlung der Sortenorganisation Sbrinz. Martialisch wie damals bei den Eidgenossen gegen die Habsburger gehe es wohl auch heute noch zu, um im internationalen Konkurrenzkampf der Milchwirtschaft bestehen zu können. Den Druck spürten letztes Jahr auch die Schweizer Käseexporteure. Verschont von starken Einbrüchen sei hingegen Sbrinz geblieben, die Mengen hätten gehalten werden können. Positiv würdigte er die Milchpreis-Segmentierung der BOM, welche mithelfe, die Nachteile wegen den Preisunterschieden zum Ausland etwas abzufedern.
Hauptaufgabe der Sortenorganisation sei partnerschaftlich Stabilität bei Preisen und Mengen zu erreichen, ohne zu stark in den Markt einzugreifen.
Produktionsmenge erhöht
Trotz hoher Bekanntheit von Sbrinz seien die Mengen seit Jahren eher stagnierend, vor allem wegen dem starken Importdruck aus Italien. Positiv verlief aber die Preisentwicklung. Von der Anfang 2023 an Emmi delegierten Vermarktung verspreche man sich mehr Verkaufserfolg, meinte Hegglin.
Insgesamt konnten letztes Jahr 1267 t Sbrinz abgesetzt werden, davon noch 58 t im Ausland. Der Export-Anteil sank in den letzten Jahren, deshalb soll nun vor allem auf den Inlandabsatz fokussiert werden, wo man sich mehr Chancen verspreche (BauernZeitung vom 1. März 2024). Für das laufende Jahr wurde deshalb eine Erhöhung der Produktionsmenge um 50 t auf neu 1685 t freigegeben, erklärte Geschäftsführer Stefan Heller. Diese Käse kommen aber wegen der langen Reifung erst Ende 2025 in den Verkauf.
Qualität ist Spitze
Hervorragend war wiederum die Qualität, der AOP-Taxationsdurchschnitt lag bei hohen 19,61 Punkten. Geehrt wurden folgende Käser:
Peter Barmettler, Käserei Hof, Buochs, 19,92 Punkte; Kurt Hofstetter, Käserei Hildisrieden, Pirmin Dörig, Käserei Bürg, Buochs, je 19,84 Punkte. Die höchste Taxation von 20 Punkten erreichte als Alpkäser Thomas Scheuber von der Alpkäserei Untertrübsee, Ennetmoos. Sbrinz wird noch in 22 Tal- und Alpkäsereien in der Zentralschweiz hergestellt.
