Solothurner Bauern aufgepasst: Der Kanton Solothurn bietet die Möglichkeit, über das Mehrjahresprogramm Landwirtschaft Projekte im Bereich Smart Farming zu unterstützen. Gesucht sind jetzt Projektideen, welche durch digitale Anwendungen einen Mehrwert bringen.
Kommission sucht gemeinsame Ideen
[IMG 2]Damit die Fördermöglichkeiten durch den Kanton bei den Bäuerinnen und Bauern zielgerichtet ankommen, hat der Kanton eine Kommission eingesetzt. Diese hat zum Ziel, die Bedürfnisse im Bereich Smart Farming zu identifizieren und konkrete Projekte für die Umsetzung auf Landwirtschaftsbetrieben im Kanton zu begleiten. Die Kommission setzt sich aus Andreas Rolli, Adrian Eberhard, Dominique Flury, Günther Thalmann, Annika Winzeler, Martin Aegerter und Edgar Kupper zusammen. Sie sind aktive Landwirte, Vertreter des SOBV, Berater vom BZ Wallierhof und Mitarbeitende des kantonalen Amts für Landwirtschaft. Geleitet wird die Kommission von Andreas Rolli, Lehrer am Wallierhof.
Und was wird genau gesucht? «Gesucht sind vor allem Trägerschaften, das heisst Bauern und Bäuerinnen, die gemeinsam Ideen haben, welche dank digitalen und technischen Lösungen ihre Betriebe effizienter werden lassen», so Andreas Rolli. Die technische Entwicklung der letzten Jahre hat viele Anwendungsmöglichkeiten hervorgebracht, welche das Potenzial haben, die Landwirtschaft voranzubringen. Im Ackerbau zum Beispiel ist es heute möglich, mit GPS-gesteuerten Maschinen Dünge- und Pflanzenschutzmittel mit einer Abweichung von wenigen Zentimetern auf die Felder auszubringen. Somit können Kosten gespart und negative Umweltauswirkungen minimiert werden.
Es sind Daten nötig
Damit dieses Potenzial auch wirklich ausgenutzt werden kann, sind gewisse Basisdaten der bewirtschafteten Parzellen nötig. Exakt erfasste Feldgrenzen und Ertrags- und Bodenkarten sowie die absolute Positionsbestimmung auf dem Feld sind zentral. Die genaue Positionsbestimmung auf dem Feld kann durch die Verwendung von RTK-Korrektursignalen ermöglicht werden.
«Ein erstes Projekt, welches vom Solothurner Bauernverband eingereicht wurde, hat zum Ziel, Basisdaten auf Parzellenebene für Solothurner Landwirte vergünstigt zugänglich zu machen», weiss Andreas Rolli.[IMG 3]
Für viele von Nutzen
Es seien auch Projekte oder Massnahmen in der Tierhaltung oder im Bereich Vermarktung denkbar. «Wichtig ist, dass die Wirkung über den eigenen Betrieb hinausgeht. Deshalb ist es so wichtig, dass Ideen und Projekte gemeinsam mit anderen Betrieben oder zusammen mit einer Organisation eingebracht werden», hält Andreas Rolli fest. So müsse eine Trägerschaft in Form einer Genossenschaft, einem Verein oder einer Gemeinschaft hinter den Projekten stehen.
Begleitet und unterstützt
«Das Ziel ist, mit den für Smart-Farming-Projekte reservierten Mitteln aus dem Mehrjahresprogramm Landwirtschaft, die Wettbewerbsfähigkeit der Solothurner Landwirtschaft zu erhöhen», sagt Andreas Rolli. Die Kommission unterstützt die Bauern und begleitet sie bei der Ausarbeitung von Projektideen. Die Projekte aus dem Bereich Smart Farming werden durch die Kommission vorgängig geprüft, bevor sie an den Kanton weitergeleitet werden. Dieser entscheidet dann, ob die Projekte eine finanzielle Starthilfe erhalten oder nicht. «Bei bewilligten Projekten kann der Kanton einen bedeutenden Beitrag sprechen», hält Rolli fest.
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Sich umgehend melden
Hat jemand ein Projekt im Kopf, das er gerne umsetzen möchte und hat er das Gefühl, dass dieses die Anforderungen für eine finanzielle Unterstützung erfüllen könnte, soll er sich umgehend bei der Kommission Smart Farming melden (Kontakt über den Wallierhof). Die Kommission wird die Projektideen prüfen und auch begleiten.
Entscheidung beim Kanton
Im zweiten Schritt wird das Projekt durch die Trägerschaft beim Kanton eingereicht. Durch das Mehrjahresprogramm Landwirtschaft vom Kanton Solothurn wird dieses geprüft und entschieden, ob ein finanzieller Beitrag gewährt wird oder nicht.