Pro Natura präsentierte die Forderungen im Hinblick auf die Uno-Biodiversitätskonferenz im kanadischen Montreal. Diese beginnt am kommenden Mittwoch und dauert bis am 19. Dezember.
«Der alles entscheidende Match um unsere Lebensgrundlage wird diesen Dezember in Montreal ausgetragen», liess sich Friedrich Wulf, Projektleiter internationale Politik bei Pro Natura, im Communiqué vom Freitag zitieren. Heute seien eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.
Es brauche griffigere Kontrollen
Ziel des Treffens ist die Verabschiedung eines neuen globalen Zielrahmens zum Schutz der Artenvielfalt. Letztmals hatten sich die Vertragsstaaten der Uno-Biodiversitätskonvention 2010 im japanischen Nagoja auf derartige Ziele für die Zeit bis geeinigt.
Allerdings wurde laut Pro Natura nur eines davon erreicht. Es brauche daher neben mehr Geld auch griffigere Kontrollen, fordert die Organisation. Auch die Schweiz liege bei ihren Massnahmen weit hinter dem, was nötig wäre.
Schutzgebiete müssten betreut werden
Auch das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hatte die Bilanz bei der Erreichung der sogenannten Aichi-Ziele in einer Mitteilung am Mittwoch als enttäuschend bezeichnet.
Die Schweiz will sich nach Aussage des Bundes an der Konferenz für ambitionierte und messbare Ziele einsetzen. So unterstützt sie unter anderem das «30 by 30»-Ziel: Bis 2030 sollen weltweit insgesamt 30 Prozent der Landes- und Meeresflächen für die Biodiversität gesichert werden.
Dazu sei neben der Einrichtung von Schutzgebieten zum Beispiel auch die Revitalisierung von Flüssen sowie die Erhaltung und Schaffung von Gebieten notwendig, die der Vernetzung der Lebensräume von Wildtieren dienen, schrieb dazu das Bafu.
Pro Natura bezeichnete das Vorhaben im Communiqué vom Freitag als lobenswert. Allerdings müssten Schutzgebiete wirksam betreut werden, damit sie ihren Zweck erfüllten. Dazu gehöre auch der Respekt vor den Rechten der indigenen Bevölkerung. Diese werde heute für die Einrichtung von Schutzgebieten oft vertrieben, misshandelt und entrechtet.