In den nächsten zehn Jahren investiert die Academy insgesamt 200 Millionen Franken in weltweite Aktivitäten. Die Mission: Wissenschaftliche Erkenntnisse in die Tat umsetzen, um die Biodiversität zu erhalten, das menschliche Wohlergehen zu sichern und die Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Konkret aktiv wird das zur Uni Bern gehörende Forschungszentrum in verschiedenen Projekten, 15 davon im Kanton Bern, für die 30 Millionen Franken vorgesehen sind. 

Wasser, Boden, Biomasse, Holz, Neobiota und Energie

Ein Teil dieser Projekte betrifft auch die Landwirtschaft:

Nachhaltiger Umgang mit Wasser im Berner Seeland: Hier geht es primär um den Pflanzenschutz. Dieser soll dank der Nutzung von Geodaten, Wetterprognosesystemen verbessert bzw. reduziert werden. Der Einfluss ressourcenschonender Bodenbearbeitung auf die Entwicklung und Qualität der Gemüsekulturen, Grün- und Recyclingdünger sowie Bodenbedeckung sind weitere Schwerpunkte. Mit Sonden und App soll der Wasserverbrauch optimiert werden.

Dienstleistungen des Bodens erfassen und in Wert setzen: Ein verbesserter Bodenschutz dank innovativer und zeitsparenden Methoden zur Kartierung sind hier das Ziel. Landwirt(innen) sollen die künftigen Nutzenden der verbesserten Bodenkarte sein, die mit ihrer Mithilfe auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten wird.

Regionale Wertschöpfung Wald und Holz: Mit den Akteuren im Berner Holzmarkt will das Projekt Ideen und Lösungen entwickeln, um Holz in einer regionalen Kreislaufwirtschaft zu nutzen.

Umsetzung einer ökologischen Infrastruktur: Hier liegt ein erster Fokus auf der Planung geeigneter Kern- und Vernetzungsgebiete. Ist diese abgeschlossen, werden Gemeinden, Regionen und Landeigentümer für die konkrete Umsetzung miteinbezogen.

Masterplan Neobiota: Im Rahmen des Projekts arbeitet man an der Prioritätensetzung und sucht wirksame wie auch kostengünstige Massnahmen zur Bekämpfung invasiver gebietsfremder Arten.

Effiziente Biomassenutzung für die Energieproduktion: Das Projekt startet mit einer Machbarkeitsstudie, die herausfinden soll, wie einheimische Biomasse (Holz, Hofdünger, Klärschlamm, Lebensmittelabfälle) sinnvoll genutzt werden können. Dabei geht es einerseits um die CO2-arme Energieproduktion, andererseits aber auch um die stoffliche Verwertung (z. B. das Recycling von Biomasseabfällen oder Möbel aus Altholz).

Die Projekte sind angelaufen

Wie auf der Website der Wyss Academy informiert wird, sind die Projekte bereits angelaufen. Wie es sich für ein Forschungszentrum gehört, sind sie zumindest in der Startphase mehrheitlich theoretisch. Es soll aber nicht nur geforscht, sondern auch konkret umgesetzt werden. So testen beispielsweise Berner Gemüsebauern eine Bewässerungs-App auf ihre Genauigkeit und Benutzerfreundlichkeit, Landwirte sind an der Erarbeitung einer Bodenkarte beteiligt und die bessere Nutzung regionaler Holzvorräte konnte mit einem ersten Workshop vorangetrieben werden.

Neben den Projekten im Kanton Bern betreut die Academy auch Projekte in Südostasien, Ostafrika und Südamerika.