«Als im Sommer 2013 sogar die Tomaten zu heiss hatten, begann ich mit exotischen Gemüsen zu experimentieren», erzählt Eveline Dudda, Gartenbuchautorin, Verlegerin und Agrarjournalistin. Was sie in Büchern oder Zeitschriften über diese Pflanzen las, half ihr nur bedingt für den Anbau in der Schweiz. «Meist stammt das Wissen aus England, und das Klima dort ist anders als bei uns: die Winter sind milder mit bedeutend mehr Niederschlag.»
Schluss mit Mythen
Im neusten Gartenbuch von Eveline Dudda werden 45 Gemüse und Salate, die in unseren Gärten noch selten anzutreffen sind, detailliert beschrieben. Die Mehrzahl der vorgestellten Arten ist pflegeleicht, und mit ihnen lassen sich zum Teil auch die schattigen und nassen Ecken im Garten nutzen. Zu ihnen gehört beispielsweise der Blattamaranth: Er ist ein wunderbarer Spinatersatz und liefert Blattmasse ohne Ende. Aber, «man darf ihn nicht sorglos versamen lassen, sonst könnte er zur Plage werden», meint die Fachfrau.
Die Autorin gibt auch Tipps, wie man zu Saat- und Pflanzgut kommt oder wie man es gleich selber zieht. Und sie räumt mit Mythen auf. Der knollige Sauerklee wächst nämlich nicht automatisch bei uns im Berggebiet, nur weil er ursprünglich aus den rauen Anden stammt.
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Etwas für Fortgeschrittene
Wer seine Pflanzenpalette im Garten erweitern oder mit den «Exoten» die Erntezeit verlängern will, wird im Buch viele hilfsreiche Informationen und Tipps finden. Weniger geeignet ist es für blutige Garten-Anfänger, denn es vermittelt keine Grundlagen. Eveline Dudda weist zwar nochmals auf das Gärtnern nach den phänologischen Grundlagen (Gärtnern nach dem Entwicklungsstand der Natur) hin, aber wie man das genau handhabt, sollte man bereits wissen.
Ebenfalls nicht erwarten sollte man pfannenfertige Rezeptvorschläge. Dudda nennt grobe Verwendungszwecke, also, ob das Gemüse roh oder gekocht werden soll und gibt Lagertipps. Bei Quinoa z. B. empfiehlt sie, die noch grünen Blütenstände zu ernten statt der Körner. «Das ist wie ein Pseudo-Brokkoli-Ersatz, Grünzeug mit Struktur», erklärt die Autorin. «Das ist viel einfacher als die Körner aus dem Blütenstand zu klauben und zu reinigen.»
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