«Ich dachte, diese Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen», erzählte der gelernte Landwirt Markus Boos kürzlich bei einem Treffen mit der Bauernzeitung. Die Rede ist vom Mitwirken der Landwirte aus Uznach an der örtlichen Gewerbemesse, die am Wochenende vom 13. und 14. April 2024 stattfand. Man hatte mit einem Besucheraufkommen von gut 5000 Personen durch sämtliche Altersklassen gerechnet. Doch Boos wusste, dass sich so ein Auftritt nicht alleine stemmen lässt. Also hatte er sich auf die Suche nach fünf Gleichgesinnten gemacht, welche motiviert waren, mit ihm den Anlass zu organisieren.

Es gibt viele Zugezogene

Die Idee, an der Gewerbemesse mitzumischen, ist nicht neu. Schon vor 21 Jahren waren die Uzner Landwirte mit von der Partie. Das Besondere diesmal war die Durchmischung des Organisationskomitees und des Auftritts. Damals habe der Fokus auf der Milchwirtschaft gelegen. Diesmal waren auch die Schaf-, Ziegen- und Mutterkuhhalter vertreten.

«Öffentlichkeitsarbeit hilft uns allen, wir sitzen alle im selben Boot», so Roland Tschudi. Die Gemeinde Uznach habe sich verändert. «Hier leben heute viel Zugezogene, die keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft haben.» Mit diesen gelte es, ins Gespräch zu kommen, denn so könnten Meinungen beeinflusst werden.

Link auf den Hof

Ebenfalls im OK war der Mutterkuhhalter Reto Bachmann. Er erhoffte sich mit dem Anlass, dass die Messebesucher(innen) eine Ahnung erhalten, wer auf diesen Höfen lebt und arbeitet. Dazu wurde eine Tafel errichtet, auf der die Gemeindekarte von Uznach abgebildet ist. Überall da, wo sich ein Betrieb befindet, wurde zusätzlich auf der Karte ein QR-Code abgedruckt. Diesen konnte man mit dem eigenen Handy scannen, worauf sich die Betriebsvorstellung des jeweiligen Hofes öffnete.

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Selbstverständlich war das Mitwirken der Landwirte freiwillig. «Es muss niemand mitmachen, der nicht will», waren sich alle Anwesenden einig. Zu denen gehört auch der Ziegenzüchter und Dexter-Mutterkuhhalter Ralf Schwyter. Er freute sich, dass das Bestreben des OKs in der Uzner Landwirtschaftsszene grossmehrheitlich positiv aufgenommen wurde und viele Zusagen zum Mitwirken eingegangen sind.

AboÖffentlichkeitsarbeitWie ein junger Milchbauer zum Farmfluencer wurdeSamstag, 3. Februar 2024 Nichts erreicht die Herzen der Menschen mehr als Tiere. Deshalb waren auch sie an der Gewerbeschau vertreten. Von der Mutterkuh bis zum Schaf – für das Besuchermagnet war gesorgt. Roland Tschudi betonte: «Wir organisieren keinen Streichelzoo, sondern eine Ausstellung.» Das erleichtere vieles.

Melkbare Kuh und Milchshakes

Dennoch sei ein direkter Kontakt zum Veterinäramt wichtig. Sogar eine eigene TVD-Nummer musste für diesen Anlass eingerichtet werden. Im Angebot standen weitere Attraktionen wie eine melkbare Kuh und ein Stand mit Milchshakes. Die Idee der Landwirte, an der Gewerbemesse mitzumischen, kam auch bei den Gewerblern gut an. Sie erhofften sich dank der tierischen Unterstützung ein grösseres Besucheraufkommen. So gesehen kann man von einer Win-win-Situation aller Beteiligten sprechen.