Die kleine Kammer hiess am Donnerstag mit 29 zu 4 Stimmen eine Motion von Daniel Fässler (CVP/AI) gut. Der Präsident des Verbandes WaldSchweiz schlägt vor, dass der Bund in einer Periode von vier Jahren mindestens 25 Millionen Franken jährlich ausrichtet, als leistungsbezogene Beiträge. Nun ist der Nationalrat am Zug.
Die Waldpflege lohnt sich nicht mehr
Der Klimawandel, Stürme, Käferbefall und Trockenheit setzten dem Wald zu. Doch Waldpflege lohne sich für viele Eigentümer nicht mehr, sagte Fässler. Wälder würden deshalb nicht verjüngt und Potenzial für die Holznutzung liege brach. Laut Fässler sind zwei Drittel der Schweizer Wälder in privater Hand.
Maya Graf (Grüne/BL) nannte das Problem «auf die lange Bank geschoben» und forderte rasches Handeln. Auch wenn Kantone und Bewirtschafter an der Arbeit seien, brauche es auch den Bund.
Sommaruga lehnt die Motion ab
Umweltministerin Simonetta Sommaruga teilte die Sorgen um den Wald, lehnte aber die Motion ab. Der Bundesrat will der vom Parlament bestellten Strategie zur Anpassung des Waldes an den Klimawandel nicht vorgreifen. Leiste der Bund neben den bestehenden zusätzliche Beiträge, müssten sich auch die Kantone beteiligen, so Sommaruga.
Bestellt hat der Ständerat zudem einen Bericht zur Biodiversität in den Wäldern und zur Frage, ob und welche Massnahmen zu Gunsten der Biodiversität angezeigt sind. Der Ständerat überwies dazu ein Postulat von Céline Vara (Grüne/NE).
Das sagt WaldSchweiz dazu
Die Waldeigentümer seien erfreut über dieses Signal des Ständerats, schreibt WaldSchweiz in einer Medienmitteilung. Gerade in diesem Jahr sei der Borkenkäferbefall sehr stark und viele Bäume würden unter der vermehrten Trockenperioden leiden. Aus diesem Grund müssen laufend Bäume gefällt werden, was die Forstbetriebe und Waldeigentümer teilweise teuer zu stehen komme.
Zusätzlich habe der Ständerat eine Motion zur Förderung von Biomasseanlagen angenommen. »Damit verbessern sich die Perspektiven der Forstwirtschaft für den Absatz von C02-neutralem Energieholz», schreibt WaldSchweiz.