Mit dem Klimawandel werden die Sommer voraussichtlich trockener werden. Somit verringert sich die verfügbare Wassermenge in unseren Bächen und Flüssen. Die Gewässerschutzorganisation Aqua Viva beschäftigt sich in ihrem aktuellen Themenheft mit dieser Problematik.
Genug Wasser, Schatten und Vernetzung
Um die Biodiversität im Wasser auch in Zeiten der Trockenheit zu erhalten, müssen die Gewässer laut Aqua Viva naturnah gestaltet werden:
- Einhaltung der Restwassermengen, wenn Wasser abgepumpt wird
- Ausreichende Beschattung
- Lebensraumvernetzung
Wenig Wasser tötet
Ist ein Bachlauf ungeschützt der Sonne ausgesetzt, ist ein tiefer Wasserstand besonders fatal. Nicht weil das Gewässer gleich austrocknen muss, sondern weil so die Wassertemperaturen ansteigen. Werden 25 Grad überschritten, können Arten wie Forellen, Felchen und Äschen nicht überleben. Die Wissenschaft geht davon aus, dass besonders hitzeempfindliche Arten in Zukunft aus vielen Schweizer Flüssen verschwinden könnten.
Nur 650 Meter sind am Stück barrierefrei
Rund 101'000 Hindernisse über 50 Zentimeter Höhe behindern heute Schweizer Fische bei ihren Wanderungen. Im Durchschnitt können sie nur 650 Meter weit ungehindert schwimmen. Das kann gefährlich werden, wenn die Tiere der Hitze ausweichen und in kühlere (d. h. tiefere oder besser beschattete) Abschnitte eines Bachs oder Flusses ziehen möchten. Beschattung und Vernetzung können also Leben retten.
Planen und Sparen beim Bewässern
Einerseits erhebt die Wasserkraft Ansprüche auf Schweizer Fliessgewässer, andererseits sind Landwirte darauf für die Bewässerung angewiesen. In Trockenzeiten ist für alle Beteiligten weniger der Ressource verfügbar. Daher gelte es, regional die Wasserentnahmen auf einander abgestimmt zu planen.
Zudem können alternative Bewässerungsformen etwa mit Sensoren zur Bestimmung des Wasserbedarfs im Boden dabei helfen, das kostbare Nass sparsam einzusetzen.