Schon vor einem Jahr sorgten die Strompreis-Prognosen bei vielen Schweizerinnen und Schweizern für Sorgenfalten. Je nach Anbieter und Landesregion musste man heuer tiefer ins Portemonnaie greifen. Und der Anstieg nimmt noch kein Ende: Wie der Bund in einer Meldung vom 5. September mitteilt, stehen auch für 2024 Preiserhöhungen ins Haus.
Ein Anstieg um fast 20 Prozent
Zum 31. August mussten die rund 600 Schweizer Netzbetreiber ihre Elektrizitätstarife (Elcom) für das Jahr 2024 sowohl an ihre Kunden als auch an die Eidgenössische Elektrizitätskommission kommunizieren. Dabei wurde klar: Für das kommende Jahr stehen erneut Erhöhungen an – und zwar sowohl beim Preis pro Kilowattstunde als auch bei den Netzkosten.
Der Bund rechnet in einer aktuellen Mitteilung vor, wie sich die Preise im kommenden Jahr präsentieren werden:
- Ein typischer Haushalt mit einem Verbrauch von 4500 Kilowattstunden bezahlt 2024 pro kWh 32.14 Rappen mehr als noch 2023. Auf ein ganzes Jahr gerechnet, ergebe das eine Stromrechnung von 1446 FRanken, was einem Aufpreis von 222 Franken entspreche, so der Bund.
- Neu sind im Netznutzungstarif auch die Kosten für eine sogenannte Winterreserve enthalten. Dadurch steigen diese um 19 Prozent auf 12.66 Rappen pro kWh.
Insgesamt steige der Gesamtpreis im Median von 27.2 Rappen pro kWh um 18 Prozent auf 32.14 Rappen, schreibt der Bund auf der Basis der Werte der Elcom.
Sparen und gestiegene Preise an Kunden weitergeben
In seinen jüngsten Mitteilungen macht auch der Schweizer Bauernverband (SBV) auf die Preiserhöhungen aufmerksam. In erster Linie rät er zum Stromsparen, wo immer es möglich ist. Es lohne sich, nach Möglichkeiten zu suchen, um die Ausgaben für Energie möglichst klein zu halten.
Auf Nachfrage der BauernZeitung betont der SBV zudem, dass es nächstes Jahr wichtig sei, die gestiegenen Produktionspreise an die Kunden weiterzugeben und auf höheren Produzentenpreisen zu beharren.
Zudem macht der Bauernverband auf die Förderprogramme von Agro Clean Tech aufmerksam. Die Energieberatungs-Agentur führt zum Beispiel ein Förderprogramm für Wärmepumpenboiler, das sich an Landwirtschaftsbetriebe richtet, die täglich mindestans 150 Liter Warmwasser benötigen. Damit lässt sich der Strombedarf bei der Warmwasser-Aufbereitung um 50 Prozent senken.
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