Verarbeitungsbetriebe von Knospe-Brotgetreide, Vertreter des Bio- Getreidehandels, Mitglieder der Fachgruppe Ackerkulturen von Bio Suisse sowie weitere Produzenten haben am 26. Juni folgende Anpassung der Produzentenrichtpreise beschlossen:
- Roggen: Fr. 92.-/100 kg
- Weizen: Fr. 103.-/100 kg
- Dinkel: Fr. 109.-/100 kg
Die Richtpreise für Roggen und Weizen sinken um je 3 Franken, für Dinkel um 1 Franken.
Produktion deckt Nachfrage
Die Nachfrage nach Bio-Brotgetreide kann durch den starken Zuwachs der Bio-Ackerfläche zunehmend aus dem Inland gedeckt werden. Aufgrund der angebauten Flächen und der Ernteaussichten deuten erste Prognosen darauf hin, dass den Verarbeitungsbetrieben beim Weizen etwa 55 Prozent des Gesamtbedarfs aus inländischer Produktion zur Verfügung stehen
werden, beim Roggen sind es 75 Prozent und beim Dinkel 85 Prozent. Die steigenden Inlandanteile bei der Verarbeitung haben zur Folge, dass die daraus hergestellten Getreideprodukte teurer werden. Eine Anpassung der Richtpreise wurde notwendig, um die Attraktivität und den Absatz vom Inlandgetreide auch bei steigenden Inlandanteilen garantieren zu können.
Ackerflächen zunehmend
Die Verfügbarkeit des Schweizer Knospe-Getreides dürfte sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen, da die Ackerflächen, die gemäss den Bio Suisse Richtlinien bewirtschaftet werden, weiterhin zunehmen. Das Ziel ist, den Richtpreis so festzulegen, damit die Attraktivität des Schweizer Knospe-Brotgetreides auch bei steigenden Inlandanteilen sichergestellt werden kann.
Anbau mit Abnehmer planen
Grundsätzlich muss die Anbauplanung immer in Absprache mit Abnehmern erfolgen. Dinkel ist vorzugsweise für Standorte und Regionen zu reservieren, die für den Weizenanbau weniger geeignet sind. Für die Ernte 2020 sind beim Dinkel und Roggen die Abnahmemöglichkeiten zu prüfen. Für Umstell-Mahlweizen ist ein Abnahmevertrag zwingend. Die Übernahmebedingungen 2019 entsprechen den Bestimmungen des Branchenverbandes Swiss Granum.
Der 2018 eingeführte produktgebundene Beitrag für die Finanzierung der Sortenversuche Bio-Mahlweizen von Agroscope gilt auch für die Ernte 2019. Produzenten, Verarbeitung und Handel bezahlen 10 Rappen pro 100 Kilogramm.
Zudem wurde entschieden, die Zahlung nach Proteingehalt erneut zu verlängern. Die Zahlung nach Proteingehalt erfolgt seit der Ernte 2016 und galt für drei Ernten (2016 bis 2018). Die von allen Marktpartnern unterstützte Branchenlösung gilt für den Handel von Knospe-Mahlweizen zwischen Sammelstelle und Mühle. Zuschläge erfolgen ab einem Proteingehalt über 13 Prozent, Abzüge ab einem Proteingehalt unter 12 Prozent.