Es sind nur erste Ergebnisse, die das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FIBL von seinem zweijährlichen Biobarometer präsentiert. Interessant sind sie trotzdem, denn es ging unter anderem darum, welche Nachhaltigkeitsziele die im Rahmen der repräsentativen Umfrage befragtem Personen als die wichtigsten ansehen.
Thema Food Waste steht ganz oben
Bei der Umfrage gab es 10 verschiedene Nachhaltigkeitsziele zu Auswahl, wie es beim FiBL auf Anfrage der BauernZeitung heisst:
- Erhalt der Biodiversität
- Förderung von Recycling
- Food Waste vermeiden
- Nachhaltige Produktionsverfahren
- Informationen zur Nachhaltigkeit von Unternehmen in der Lebensmittelbranche
- Erhaltung und Stärkung lokaler und kurzer Lieferketten
- Förderung nachhaltiger Produktion in Entwicklungsländern
- Reduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel
- Förderung einer nachhaltigen Produktion und eines nachhaltigen Konsums
- Mehr Informationen und Tipps zum nachhaltigen Konsum in Sachen Lebensmittel
Die Rangliste gemäss Biobarometer sieht folgendermassen aus:
- Food Waste vermeiden
- Erhaltung und Stärkung lokaler und kurzer Lieferketten
- Reduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel
- Erhalt der Biodiversität
Gemäss FiBL stimmten über 80 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden der Wichtigkeit der Reduktion von Lebensmittelverschwendung zu. Für die anderen drei Punkte oben gab es über 70 Prozent Zustimmung.
Kein Stadt-Land-Graben
Für das Biobarometer wurden in der Romandie und der Deutschschweiz 1'000 Schweizerinnen und Schweizer befragt. Dabei zeigte sich, dass die Reduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel mit zunehmendem Alter und Bildungsniveau der Befragten an Wichtigkeit zunahm. Ausserdem scheint dieses Ziel Frauen wichtiger zu sein als Männern.
Hingegen habe es weder einen Stadt-Land- noch einen Röstigraben in der Bewertung der Relevanz dieses Nachhaltigkeitsziels gegeben, schreibt das FiBL.
Ja-Komitee siegt sich bestärkt
In einer Mitteilung bezeichnet das Ja-Komitee für die Pestizidverbots-Initiative die Umfrage-Ergebnisse als «klares Signal». Die Schweiz sei bereit, aus der Verwendung synthetischer Pflanzenschutzmittel auszusteigen und die Initiative habe offenbar den Nerv der Zeit getroffen. «Die Chancen auf einen Erfolg am 13. Juni 2021 stehen gut», wird Komiteemitglied Dominik Waser von Landwirtschaft mit Zukunft in der Mitteilung zitiert.